Hallo zusammen,
nachdem ich gestern doch etwas zu viel gegessen hatte, musste ich den Verdauungsschlaf heute ausdehnen und bin so erst am Nachmittag zum nahen, ehemaligen Kartäuserkloster gekommen. Der relativ unscheinbare Eingang…
…läßt kaum erahnen, was man dahinter zu sehen bekommt (Eintritt 4€).
Der Kartäuserorden entstand 1084 in Chartreuse, nahe Grenoble in Frankreich. Das Kloster von Padula wurde 1306 gegründet. Bis ins 19. Jahrhundert hinein wurde an der Certosa di San Lorenzo gebaut. Die Mönche hier müssen sehr reich gewesen sein, denn alles ähnelt mehr einem Palast, als einem Haus, in dem Mönche leben, die weltlichen Gütern entsagen. 1806 wurde das Kloster von napoleonischen Truppen geplündert und 1866 vom gerade neu gegründeten italienischen Staat aufgelöst. In den beiden Weltkriegen diente es als Gefangenenlager und erst seit 1960 wird es restauriert.
Schon in der Klosterkirche…
…überall barocke Pracht.
Der Komplex umfasst einige hundert Räume, von denen natürlich nicht alle zugänglich sind. Trotzdem kann sich der Besucher leicht zwischen prächtigen Kapellen…
…Innenhöfen…
…und wieder anderen Kapellen verirren.
Der Rundweg führt auch durch die Küche.
Sicher hat man es sich hier gutgehen lassen. Kaiser und Könige kamen auch gern vorbei. So war Karl V. hier nach seinem erfolgreichen Tunisfeldzug. Auch von einem weiteren Karl wird berichtet, Karl III. Als er kam, wurde, vermutlich in dieser Küche, ein Omelette aus nicht weniger als eintausend Eiern gebacken.
Die Sonne setzt Akzente…
…und hübsche Fliesen zieren einen Innenhof.
Herzstück der riesigen Anlage ist ein Kreuzgang.
Aber nicht irgendein Kreuzgang, dieser ist der größte weltweit mit 12.000 Quadratmetern Fläche…
…umstanden von 84 Säulen. Hinter dem Kreuzgang…
…das Städtchen Padula auf einem Hügel.
Im Südwesten des Kreuzganges…
…ist die Wendeltreppe zur Bibliothek aus 38 in der Aussenwand verankerten Marmostufen zu sehen.
Im Nordwesten das 1761 bis 63 erbaute offene Prunktreppenhaus.
Beim weiteren Rundgang sehe ich unter vielem anderen die Tür zum Archiv…
…und diesen marmornen Türstock.
Im archäologischen Museum gibt es viele Tonkrüge. Große, kaputte…
…und kleine, heile.
Wer nach Padula kommt, sollte sich dieses Bauwerk nicht entgehen lassen, es ist nicht weit vom Stellplatz Tre Santi.
Gruß
Henning
Auch von mir danke für den interessanten Bericht.
Ich nehme an, dass Du am Ende Deiner Reise Bilanz ziehen wirst und bin gespannt, ob Du eine weitere Überwinterung in Italien ins Auge fasst, oder wegen event.(noch) besserer Wetteraussichten doch es mal in Spanien versuchen willst.
Gunther
Danke für diesen schönen Bericht (Text und Fotos!) und interessanten Hinweis. Wir kommen demnächst in diese Gegend und werden uns das auch ansehen!
Viele Grüße und weiterhin viel Freude unterwegs! 🙂
Wolfgang