Hallo zusammen,
am Samstag habe ich mir das Städtchen angesehen. Da muss hinauf, wer das tun will.
Die Altstadt von Tropea liegt auf einem etwa vierzig Meter hohen Felsen. Oben dann das übliche Labyrinth aus engen Gässchen…
…und kleinen Piazzas…
…hier immerhin mit Palmen darauf. Dazwischen schmucke Kirchen…
…und in Schönheit verwitterte Portale.
Hier die Aussicht auf den Hafen…
… und die Küste Richtung Briatico im Hintergrund.
Es war kaum jemand sonst auf den Beinen, denn ein ziemlich kräftiger Wind fegte durch die Gassen. Ein ständiges Heulen und Pfeifen kam von den Balkonbrüstungen, untermalt vom Klappern der losen Teile an so manchem Baugerüst.
Hätte ich hier Albträume, müsste ich darin sicher ständig durch Gassen wie diese fahren.
Hoffentlich werde ich wach, bevor es links und rechts zu knirschen beginnt…
Auf so einer Piazza ist da schon etwas mehr Platz…
…hier mit Kirchlein und einem mir unbekannten Helden auf dem Denkmalssockel.
Es gibt viele Restaurants, Bars und Pizzerien, aber fast alle sind geschlossen. Aber ich bekam trotzdem meinen Nachmittagskaffee. Der junge Kellner war sehr nett und konnte auf mich sein Englisch anwenden. So habe ich ihn nach einer offenen Pizzeria gefragt. Er hatte auch einen guten Tipp, gleich gegenüber der Bar. Auf dem Weg nach Hause gab es noch ein Bild von der kleinen Kirche „Santa Maria dell‘ Isola“…
…welche gleich neben dem Stellplatz auf einem Felsen thront.
Da unten wohne ich…
…knapp oberhalb des aufgewühlten Mittelmeers.
Soweit der Samstag. Was war am Sonntag? Achja, dieses, denn der Wind war völlig eingeschlafen:
Abends bin ich dem Pizza-Tipp vom Vortag nachgegangen und ich muss sagen, die war wirklich gut. Es gab eine Pizza Italiana, die dem entspricht, was ich aus Deutschland als Pizza Rucola kenne, also Schinken, Rucola und Käse als Belag. Dazu ein Gläschen Rotwein für insgesamt 10 Euro. Dabei habe ich draußen sitzen können (immerhin Abends am 21. Februar) und lange nicht gehörte Musik aus den siebziger und achtziger Jahren gab es als Untermalung dazu.
Aus dem ersten Italienurlaub, noch mit meinen Eltern am Gardasee, bin ich mit dem Vorurteil zurückgekommen, dass die Italiener in Italien keine ordentliche Pizza machen können. Was ich von damals in Erinnerung habe, war auch wenig überzeugend: Ein viel zu dicker Boden, spärlich belegt und irgendwie geschmacksneutral. Inzwischen habe ich verstanden, wie es dazu kommen konnte.
Die Pizza ist ursprünglich das Arme-Leute-Essen der Süditaliener. Und von dort, aus dem vergleichsweise armen und rückständigen Mezzogiorno, kamen auch die Gastarbeiter, welche die Pizza nach Deutschland gebracht haben.
Jetzt sind die Deutschen mit dieser Vorstellung von Pizza nach Italien gefahren, aber eben oft nur bis zum Gardasee, manche in die Toskana oder bis Rimini. Aber das ist noch alles Nord- oder Mittelitalien und dort konnte man wohl zu Anfang gar nicht verstehen, warum die „Tedesci“ auf einmal diesen Teigfladen aus dem Süden haben wollten und nicht mehr eine Bistecca Fiorentina oder eine Piccata Milanese. So wurde die Pizza dort eben auf die Speisekarten gehievt und mehr schlecht als recht angeboten. Warum sollte man sich auch mit dem Armeleuteessen derer da aus dem Süden so abmühen?
Das mag sich inzwischen geändert haben, aber noch in den achtziger Jahren war Pizzaessen in der Toskana kein wirkliches Vergnügen. Die Pizzen, die ich hier im Süden bisher gegessen habe, schmeckten alle „wie beim Italiener“, denn hier kommen sie schließlich auch her.
Gruß
Henning
Hallo Henning,
so langsam mache ich mir Sorgen um Dich, seit 22.02. keine Nachricht mehr.
Ist mir schon klar, wenn man längere Zeit auf einem Platz steht, gibt es kaum mehr was zu berichten. Kurzes Lebenszeichen würde genügen.
Ich hoffe, dass es Dir gut geht.
Gruß
gunther
So langsam solltest Du Dich aber von der köstlichen Pizza und dem Gläschen Wein erholt haben und uns berichten wie es weiterging?!
Bin gespannt.
Grüße Von Ilse S.
Das würde mir auch gefallen
Na, ab und zu ist hier auch schon schön, nur nie lange. Gestern hatten wir richtiges Aprilwetter: tolle Sonne, Regen, Hagel und dann wieder Sonne. Immer im Kreis. Soll aber wieder kälter werden. Trotzdem bist du hier willkommen.
Hallo Henning,
ich freue mich zu hören, dass es dir gut geht!
Wenn du rechts neben dem „Inselchen“ am Strand entlang gehst dann sei bitte vorsichtig, dort habe ich vor vier jahren meine sehr gute Sonnenbrille verloren!
Solltest du obem in der Innenstadt ein Trüffeleis essen gehen dann wird mein Neid übrigens noch grösser!
Ich wünsche dir auch viel Spass und werde deine Berichte auch weiterhin genussvoll aufsaugen!
Gruß Peter
gestern war bei uns in Süd Bayern fast frühlingshaft 17 grad, heute das alte trott
magere 5 grad und regen regen regen 🙁
noch was dazu zu die pizza geschichte
es waren die Us army leute die am anfang in Deutschland in italienisches restaurant pizza und andere italienische gerichte gegessen haben, nach und nach kamen die deutsche dazu
die amis kannte dies aus Usa wo schon anfang des 19 jH die suditaliener ausgewandert waren
naja mein deutsch ist alles anders als perfekt, gell?
ciao
Ich bin sehr neidisch auf den bauen Himmel vor Dir !
Hier in Dtl. ists noch grau in grau-also noch auf keinen Fall zurückkommen 😉