Monte Argentario (69 km)

Hallo zusammen,

mit dem Jahreswechsel kam auch ein kleiner Wetterwechsel, allerdings lange nicht so krass, wie in Deutschland, wo die Temperaturen teilweise im zweistelligen Minusbereich liegen, was mich in meiner Entscheidung zum Überwintern hier ja nur bestätigt.

Es hat immer mal wieder geregnet und so habe ich, weil auch ausgeprägte Fortbewegungs-Unlust dazu kam, noch zwei Höhlentage eingelegt.

Heute wurde es dann aber Zeit, Kalabrien und Apulien kommen schließlich nicht zu mir, ich werde mich schon selbst bewegen müssen.

Auch der Kühlschrank verlangt wieder nach Befüllung. Also habe ich den Coop-Laden im nahen Manciano als Ziel herausgesucht, die richtige Straße auch auf Anhieb gefunden, nur natürlich mal wieder keinen Parkplatz. Als ich den hatte, musste ich die halbe Straße herunterlaufen und bin dabei an einem Bäcker vorbeigekommen. Das zuletzt gekaufte Weißbrot war recht geschmacksneutral und der letzte Rest ist inzwischen steinhart, damit geht nur noch das hier.

Aber das Ciabatta-Brot vom Lidl hatte ich in guter Erinnerung und in einer Bäckerei wird es das wohl auch geben. Ciabatta-Brot gab es auch, nur ohne Oliven drin. Naja, macht auch nichts. Ein Stück weiter die Straße entlang war dann der Coop, nur der war geschlossen. Aber nicht etwa wegen Mittagspause, dafür war ich diesmal zu früh dran. Dieser hier war endgültig geschlossen, Basta, Finito!

Zurück in der kleinen Bäckerei habe ich der guten Frau mein Leid geklagt. Die meinte, es gäbe einen Coop an der Straße nach Saturnia, aber den Rest ihrer Wegbeschreibung habe ich nicht verstanden und da komme ich ja auch her. Einen Laden habe ich da nicht gesehen. Und jetzt will ich auch ans Meer. Albinia liegt auf dem Weg und da zeigt meine italienische Laden-Finde-Webseite sogar zwei Supermärkte an. Die Adresse des ersten Ladens ließ sich Lisa nicht vermitteln und die tatsächlich vorhandenen Straßen passten auch nicht zu dem, was ich auf den Karten finden konnte. Im Zentrum von Albinia habe ich einen Parkplatz gefunden und bin zu Fuß losgelaufen. Dann muss ich nur den Laden suchen und nicht auch noch den Verkehr sortieren, was natürlich immer Vorrang hat.

Ein Coop war bald gefunden, nur der hatte jetzt natürlich Mittagspause, immerhin nur bis 16 Uhr und nicht bis 16:30. Aber weil ich jetzt etwas in die Einöde wollte, habe ich den Laden rund drei Stunden belagert.

Nach dem Einkauf war die Sonne schon mit Untergehen beschäftigt, eigentlich keine gute Zeit mehr, um einen Stellplatz anzufahren, den ich noch nicht kenne. Aber hier ist es zum ersten Mal zu sehen…

…das Meer.

Der bei Meinwomo.net gefundende Stellplatz war dann auch nicht mehr, als ein Parkstreifen an der Küstenstraße. Noch war etwas Büchsenlicht, hierher zurückfahren kann ich immer noch, also weiter.

Aber ich habe nur ein ähnliches Eckchen an der Straße gefunden, allerdings mit Meerblick.

Auf der Straße scheint nicht viel los zu sein, es wird schon mal gehen.

Jetzt habe ich noch einen bebilderten Kalauer für Euch, das gibt es sonst nur im Stern, dem Hamburger Hochglanz Magazin. Gebt also Obacht:

Hier stehe ich am Mittelmeer…

…und habe keine Mittel mehr.

Nein, ganz so schlimm ist die Ebbe im Portemonnaie nicht, aber der Einkauf heute war schon teuer. Im Herkunftsland des Parmaschinkens kostet der schon mal doppelt so viel, wie in Deutschland. Auch so eine Salami…

…oder ein Stück Parmiggiano geht ordentlich ins Geld. Doch es schmeckt, Qualität hat ihren Preis und in Italien ist man wohl bereit, den auch zu zahlen. Der nächste Lidl wäre übrigens in Grosseto und das ist die falsche Richtung, jetzt soll es immer weiter südlich gehen. In den nächsten Tagen werde ich mich westlich an Rom vorbei schleichen. Auch wenn man die Ewige Stadt wohl mal gesehen haben muss, auf so eine große Großstadt habe ich keine Lust.

Gruß
Henning