Hallo zusammen,
zunächst muss ich von einem kleinen, nächtlichen Drama berichten. Ich habe es ja noch immer nicht geschafft, meinen Huawei-Router so mit dem italienischen mobilen Internet zu verbinden, dass er mir das auch zur Verfügung stellen mag. Die APN ibox.tim.it habe ich angegeben, Username und Passwort bleiben leer, weitere Einstellungen erlaubt das Router-Menue nicht. Roaming ist natürlich auch eingeschaltet. Der Router sieht das TIM Netz mit 4G, doch er stellt es dem Rechner per W-LAN nicht zur Verfügung, warum auch immer. Aber per Handy geht es ja, wenn auch nur mit 3G, aber das war fast überall ausreichend. Und nach fast zwanzig Jahren im Support ist meine Motivation, selbst die eigenen Computerprobleme zu lösen, nicht mehr sehr groß, vor allem wenn das vorhanden ist, was wir im Support früher einen „Workaround“ genannt haben, eben das Handy, welches ein 3G Netz liefert. Das liegt dann meistens in der Nähe eines Fensters. In dieser Nacht, beim Abräumen, ist es in diesen Schlitz gefallen.
Da kommt die warme Luft der Alde-Heizung heraus. Alles kein Problem, dachte ich mir, von meiner Mutter habe ich so eine Greifhand geerbt, mit der sie heruntergefallene Sachen wieder aufgesammelt hat. Aber genau diese Greifhand hat beim ersten ernsthaften Einsatz in der neuen Umgebung entschieden, sich in ihre Bestandteile zu zerlegen.
Herzlichen Glückwunsch, das hätte den Leidensdruck soweit erhöht, dass ich tatsächlich irgendwie meinen Router zum Laufen gebracht hätte. Aber auch hier gab es einen Workaround: Mit dem Stiel der Greifhand ließ sich das Handy so weit in Richtung der Wartungsöffnung zur Entlüftung der Heizung verschieben, dass ich es erreichen konnte. Ohne Handy wäre ja auf Dauer auch doof gewesen. Nachdem ich die halbe Bude auf den Kopf gestellt habe, konnte ich dann endlich zu Bett gehen.
Auf der kleinen Straße um den Monte Argentario herum war es ruhig, kaum eine Handvoll Autos sind in der Zeit vorbei gefahren. Für den weiteren Weg ging es auf der Straße weiter, zunächst an der Küste entlang…
…dann quer über die Insel nach Orbetello.
Der Monte Argentario ist über drei Dämme oder Nehrungen mit dem Festland verbunden. Am mittleren dieser Dämme liegt das Städtchen Orbetello zwischen zwei Lagunen.
Noch eben durch ein Stadttor schlüpfen…
…und bald konnte ich auf der autobahnähnlich ausgebauten Strada Statale 1 „Via Aurelia“ tempomatgesteuert gemütlich geradeaus fahren.
Nur wurde die SS1 irgendwann immer holpriger, dann ging es an einer fast fertigen Mautstation vorbei und ich war auf einer nagelneuen Autobahn. Hier wird es vermutlich bald Maut kosten, in Richtung Rom voran zu kommen. Da Lisa auch Mautstraßen vermeiden sollte, hat sie mich in Civitavecchia Nord wieder abfahren lassen. Sicher hätte es auch einen Weg durch die Stadt gegeben, ohne Wohngebiete mit vielen Temposchwellen auf den ohnehin holprigen Straßen zu durchqueren, doch auch wenn ich Lisa nicht gefolgt bin, führte das nur in solche Straßen. Aber auch aus dieser Stadt gab es einen Weg hinaus…
…sogar am Meer entlang. Jetzt war es auch nicht mehr weit bis Ladispoli, einer Schlafstadt für das nahe Rom, direkt am Meer. In der Via Roma, am nördlichen Stadtrand, reihen sich Stellplätze und Campingplätze aneinander, aber fast alle mit massiven Toren verschlossen. Nur einer war offen, der Stellplatz „Riva di Ponente“ (siehe Info).
Ich habe an der Einfahrt niemand gesehen, alle Häuschen, in denen eine Rezeption hätte sein können, waren verrammelt, aber es steht zumindest ein anderes, bewohnt wirkendes Mobil hier. Ich habe mich so dicht ans Meer gestellt, wie möglich.
Bei einem Rundgang über den Platz ist mir auch niemand weiter begegnet. Wenn denn Tor und Schranke trotzdem offen bleiben bis morgen, soll mir das ja recht sein. Es gibt hier auch Hunde und Pferde, um die wird sich jemand kümmern müssen.
Heute war es meistens bedeckt, so auch hier. Auf der Fahrt und Morgens hat es auch mal leicht geregnet. Aber es ist mild, mindestens elf Grad und es weht ein leichter Wind, also erstmal zum Strand.
So richtig mit Palmen, wie in der Südsee.
Das ist mein heutiger „Arbeitsplatz“.
Rechts ein neuer Pannetone-Kuchen, links ein Cappuccino, vor mir der Strand mit Palmen, sehr schön.
Das Meer wird mich heute in den Schlaf rauschen.
Infos Stellplatz Ladispoli
Adresse: Via Roma / Via Torre Flavia, I-00055 Ladispoli
GPS Koordinaten: N41°57,463′ E12°02,991′
Kosten: 12€ / 24h
V+E: Bodeneinlass, Entsorgung frei, Frischwasser 3€
Strom: Anschlussgebühr 3€
Bemerkungen: Direkt am Strand, Ort etwa einen Kilometer entfernt, wenig Schatten.
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Gruß
Henning
Jippi so einen Greifarm habe ich mir auch zugelegt, obwohl ich mich noch gut bewegen kann. So will ich mit Pfandflaschen und Dosen meine Reisekasse aufbessern. Es gibt ja Phönix Besatzungen die damit sehr erfolgreich sind 😉
Sonst hatte ich heute Glück und Pech in schneller Folge. Ich schlief im Steinhaus und nachts war im WoMo die Gasflasche leer, doch welch ein Glück, trotz -10 Grad Außentemperatur nix eingefrohren, gerade noch abgepasst. DANKE Glück! Nun schnell vor dem angekündigten Blitzeisregen auf Nahrungssuche für die nächsten Tage (hier ist noch trocken). Bei Herrn LIDL war es erstaunlich leer und der Warenkorb schnell voll. Auf dem P dann der Schock, ist mir doch irgend so ein Idiot vorne in das WoMo gefahren. Nummernschild ab und zerknautscht, Stoßstange eingeplatzt – Idiot verschwunden. Polizei fix vor Ort und obwohl ich die Anfangsbuchstaben eines fremden Kennz. in meinem fotografischen Gedächtniss hatte………….keine Chance, wenn sich nicht noch Kommissar Zufall einschaltet ist das mein Kaskoschaden mit SB………….Pech gehabt, aber es gibt wirklich viiiiiiiiiiel Schlimmeres – ich weiß das.
Dir lieber Henning und allen Lesern
viel Glück und unfallfreie Fahrten