Hallo zusammen,
mit der Überquerung des Appennin habe ich ja schon den zweiten Gebirgszug zwischen mich und den mitteleuropäischen Winter gebracht. Das ist hier auch bereits zu merken: Nachts bleiben die Temperaturen mit 5 bis 6 Grad deutlich im Plusbereich und tagsüber sind 10 Grad schnell erricht, wenn die Sonne rauskommt auch mehr.
In Deutschland überlegen die Leute auch gerade, wie lange sie wohl am Heiligen Abend noch Rasenmähen dürfen und die ersten Glühweinstände sollen ihr Angebot auch schon auf „Sex on the Beach“ umgestellt haben. Aber der Winter wird kommen, sicherlich irgendwann nach Weihnachten wird es nasskalt und dauerbewölkt sein.
Selbst wenn ich hier in der nördlichen Toskana bleiben wollte, würde die Luft schon mal anders riechen, irgendwie milder und frischer und ein bisschen nach Frühling. Dazu rauscht der Fluß ein paar Meter unter mir, so habe ich die letzte Nacht hier gut geschlafen, konnte mich aber trotzdem nicht zur Weiterfahrt animieren. Gegen Mittag kam dann auch die Sonne über die Berge, zeitgleich haben sich die letzten Schleierwolken aufgelöst und mit Koffer gab es 10 Ampere Solarertrag bei fehlenden 60 Amperestunden.
Also habe ich die Jacke für Herbst und Frühling wieder rausgekramt und den Weg in die Stadt angetreten, um mich etwas umzusehen.
Leider hat man auf der Straße vom Stellplatz in den Ort den Fußweg vergessen.
Aber der Verkehr ist überschaubar. Die Italiener fahren zwar zackig und sind sehr flink, wenn es darum geht, den gebotenen Verkehrsraum auszunutzen. Aber sie sind dabei nicht rücksichtslos, so habe ich diesen Weg auch überstanden.
An diesem Platz, gleich hinter der Brücke, von der SS12 kommend…
…muss man links abbiegen, wenn man zum Stellplatz will. Im Ort habe ich zwei, drei Restaurants und eine Bar gesehen, nichts weiter bemerkenswertes, vielleicht bis auf dieses in Schönheit verwitterte Eckhaus.
Am Fluß steht ein kleines Türmchen…
…aus dessen Fenstern es diesen Ausblick gab.
Zurück am Auto habe ich die toskanische Sonne noch etwas genutzt.
Beim Abendessen ergeben das Ciabattabrot von Lidl und die exklusive Salami aus Brescello…
…ein sehr gutes Gespann. Das sind die italienische Momente im Leben.
Die Toskana ist mein früheres Urlaubsrevier. Darum gibt es hier einige Plätze, die ich in den nächsten Tagen noch anfahren will. Aber es wird stetig weiter Richtung Süden gehen und bald auch an die Küste.
Gruß
Henning