Hallo zusammen,
natürlich bin ich nicht nur hier hergekommen, um den teuren Stellplatz zu besiedeln. So habe ich mich am nächsten Tag aufgemacht, zunächst wieder an die Promenade.
Die Strandkörbe stehen hier sauber aufgereiht und warten auf Badegäste, aber bei den momentanen Temperaturen ist das nur ein Vergnügen für ganz Hartgesottene.
Um den Fehler vom letzten Beitrag zu korrigieren:
Das ist natürlich das Casion von Travemünde. Aber ich war nicht drin, die Wahrscheinlichkeit, das Mehrfache der Stellplatzgebühr zu verlieren ist einfach zu hoch.
Am Ende der Promenade, versteckt hinter dem Maritim, steht er seit dem Jahr 1539…
…und ist damit der älteste Leuchtturm Deutschlands. In Betrieb ist er aber nicht mehr, das Leuchtfeuer befindet sich oben auf dem Maritim-Hotel, welches damit das höchste Leuchtfeuer Europas trägt (114,7m hoch). Der Turm ist heute ein Museum und Aussichtsturm. Für zwei Euro komme ich hinein.
Drinnen gibt es Seezeichen zu sehen, Modelle von Feuerschiffen und Bilder von anderen Leuchttürmen an der deutschen Ostseeküste, sowie deren Geschichte. Bei den Seezeichen lerne ich auch, dass man dort schon lange vor den Wohnmobilen eine Umschaltautomatik für Gasflaschen hatte, denn die Leuchtfeuer waren mit Propangas betrieben und die Bojen hatten zwei Flaschen davon an Bord.
Als weitere Parallele zu Wohnmobilen werden die beleuchteten Seezeichen jetzt nach und nach auf LEDs und Solar umgestellt.
Von oben geht der Blick die Trave hinauf…
…zur Travemünder Altstadt, hinüber zum Priwall…
…mit der Passat und vorbei am Klotz des Maritim-Hotels…
…hinaus aufs Meer.
Dort unten…
…wird der gesamte Schiffsverkehr an der Ostseeküste zwischen der Flensburger Förde und der Lübecker Bucht geregelt und überwacht.
Nachdem ich vom Leuchtturm (31m hoch) wieder herabgestiegen war, gab es nur ein kurzes Stück weiter die erste Pause mit Blick auf die Passat im Restaurant des Lübecker Yachtclubs.
Bald schob sich ein spätes Mittagessen, bestehend aus Räucherlachs auf Reibekuchen, in den Vordergrund.
Von hier ist es nicht mehr weit bis zur Vorderreihe…
…der Einkaufs- und Flaniermeile von Travemünde.
Ganz in der Nähe, beim Fischereihafen, befindet sich auch der zweite Wohnmobilstellplatz der Stadt.
Auch hier kosten 24 Stunden 12 Euro, allerdings muss man bis zehn Uhr den Platz verlassen haben oder nachlösen. Es gibt Duschen und Toiletten, deren Benutzung aber nicht im Preis enthalten ist. Der Platz ist in der Szene berühmt-berüchtig für die rustikalen Umgangsformen des Platzwartes, liegt aber sehr viel zentraler, als der Stellplatz am Kowitzberg.
Mein nächstes Ziel war die Travemünder Altstadt…
…rund um die Sankt-Lorenz-Kirche.
Gegenüber der Kirche…
…das vermutlich älteste Wohnhaus der Stadt.
Noch ein Stück weiter, nach dem Weg durch einen kleinen Park, fand ich mich am Strandbahnhof wieder.
Der Ziegelbau mit Jugendstilelementen steht hier seit 1912. Bekannt ist der Strandbahnhof für die unübersehbare Anzeige des nächsten Zuges, der nach Lübeck abfährt. Am Ende einer eingleisigen Strecke ist der Fahrplan sehr überschaubar. Die Anzeige ist auch vom Strand zu sehen, so wissen die Badegäste immer, wann es Zeit ist, alles wieder einzupacken.
Die Bahn fährt hier noch, die gesamte Strecke wurde sogar erst vor wenigen Jahren elektrifiziert. Auch der Bahnhof wurde vor knapp zehn Jahren restauriert, ist aber schon wieder ein Sanierungsfall und steht zum Verkauf.
In der Bahnhofshalle…
…ist auch nichts los. In Lübeck dominieren nun mal Busse den Nahverkehr. Ich kann mich an Fahrten mit den Doppeldeckerbussen der LVG nach Travemünde zum Strandkorb meiner Tante erinnern. Höhepunkt war immer, wenn wir einen Platz vorne im Oberdeck ergattern konnten. Bei der Fahrt durch das Burgtor (3,80m hoch) hatte man regelmäßig Angst, den Kopf zu verlieren, aber es ging immer gut.
Wie schon der Name des Bahnhofs vermuten lässt, war ich wieder am Strand. Bevor ich meine Runde beschloßen habe, gab es noch eine Pause im Strandkorb….
…mit Capucchino und einem Eis.
Gruß
Henning
Hi Henning,
das mit dem Casino passt leider immer noch nicht… das ist das Arosa Hotel!
Das Bild in Deinem ersten Beitrag ist schon besser, das Casino ist jetzt im Columbia Hotel untergebracht…
Übrigens, kann man oberhalb des Stellplatzes auch für 0€ stehen…
Moin Henning,
Da hast Du alte Erinnerungen in mir geweckt !
Von 2000 bis 2005 habe ich regelmäßig Rast in Travem. gemacht und habe stets in der Straße neben dem alten Leuchtturm gestanden (siehe Dein Bild oben). Vom Turm bis zum Wellenbad standen die Wohnmobile und wurden sogar von der Polizeistation gegenüber bewacht. Mit Blick auf die Trave, alles für 0 € .
Grüße vom zweitbesten Küstenstellplatz Ernst
Hallo Ernst,
jetzt, wo du das Wellenbad erwähnst: Das gibt es nicht mehr, da ist nur noch grüne Wiese. Mit meinen Eltern war ich oft da in den späten 70ern und 80ern. Das war unser Wochenausklang am Freitagabend.
Irgendwann wurde es baufällig und musste geschlossen werden. Geld für die Sanierung war nicht aufzutreiben und dann hat man es vor ein paar Jahren abgerissen.
Zwischen Leuchtturm und Trave, mit Blick auf die Passat, wäre Raum für einen kleinen, aber feinen Stellplatz. Der dürfte bei der Lage auch etwas kosten…
Gruß
Henning
Ach herrje, wie schön erfasst und verfasst das ganze Travemünde. Da bekomme ich als quasi Lübecker direkt Heimweh. Bin seit Ostern mit dem WoMo in der für uns fantastischen Türkei unterwegs und heute in Istanbul eingetroffen. LG MiNi
Lass es dir weiterhin gut gehen. Gruß aus dem sonnigen Süden, Klaus