Hallo zusammen,
der Satz im Titel dieses Beitrags war im „Dritten Reich“ wohl ein häufiges Stoßgebet in Bayern. Schon im März 1933 wurde auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsfabrik das erste Konzentrationslager eingerichtet. Die Nazis sperrten hier politische Gegner ein, wie Kommunisten, Gewerkschafter, Sozialdemokraten, aber auch Prominente, Juden und missliebige Abgeordnete der zu diesem Zeitpunkt schon in Auflösung befindlichen Parlamente des Reiches.
Hier das Lagertor…
…mit einem Teil der erhaltenen Verbindungsstraße, auf der die Häftlinge vom Dachauer Bahnhof bis ins Lager marschieren mussten.
Hier einer der Wachtürme, von denen insgesamt sechs das Lager überblickten, immer besetzt mit zwei SS-Männern und einem Maschinengewehr.
In Dachau wurden von der SS die Wachmannschaften aller Konzentrationslager und auch der späteren Vernichtungslager ausgebildet. Dabei mussten die Rekruten vor allem lernen, rücksichtslos und brutal mit den Häftlingen umzugehen. „Toleranz bedeutet Schwäche“ hieß es. Wer in der Ausbildung beim Laden der Waffe eine Patrone fallen ließ, musste diese mit dem Mund aufheben, wie es auf einer der Infotafeln beschrieben wird. Wer auf diese Weise sadistisch behandelt wird, lässt seine Wut später leichter an den wehrlosen Häftlingen aus.
Von den 34 Baracken des Lagers stehen nur noch wenige, darunter der „Bunker“.
Dies war das Gefängnis im Gefängnis mit über 130 Einzelzellen. Hier kam es schon in den ersten Tagen des Lagers zu Morden an Häftlingen.
Die Zellen im Bunker…
,,,sind winzig, schätzungsweise kaum mehr als vier Quadratmeter.
Im Hof des Bunkers…
…wurden grausame Strafen vollstreckt für kleinste Vergehen, wie das Pfahlhängen, wobei die Leute an den auf dem Rücken gefesselten Händen aufgehängt wurden.
Am Ende des Hofes…
…die Erschießungsmauer. Während des Krieges wurden hier vor allem sowjetische Kriegsgefangene völkerrechtswidrig erschossen.
Das KZ Dachau bestand als einziges Konzentrationslager von 1933 bis 1945, alle anderen Lager in Deutschland und in den besetzten Gebieten wurden nach dem Muster Dachaus gebaut und organisiert.
In der Zeit des „Tausendjährigen Reiches“ hatte das Lager ca. 200.000 Insassen, etwa 41.500 davon kamen hier ums Leben.
Heute erinnert auch dieses Mahnmal an die Toten.
Erhalten geblieben sind weitere Teile des Lagers, wie der sogenannte „Schubraum“…
…heute Teil des Museum. Hier kamen die neuen Häftlinge an, wurden registriert…
…an Schreibtischen wie diesem und ihre Habseligkeiten wurden ihnen abgenommen. Bei der Restaurierung wurde auch die Original-Beschriftung wieder freigelegt.
Man darf wohl annehmen, dass hier nicht nur Rauchen verboten war.
So, wie ich das hübsche Städtchen Dachau noch nie besucht habe in über 20 Jahren in Bayern, habe ich es auch bisher nicht in diese Gedenkstätte geschafft. Das war jetzt nicht „schön“, aber interessant und lehrreich. Wer vom „starken Mann“ und vom „Durchgreifen“ träumt, der sollte sich solche Gedenkstätten ruhig mal ansehen.
Vom Stellplatz läuft man etwa 30 Minuten, auf dem Parkplatz der Gedenkstätte sind auch Wohnmobile erlaubt, ob auch eine Übernachtung bei einer Parkgebühr von fünf Euro erlaubt ist, weiß ich nicht.
Gruß
Henning
Und wer dann glaubt das es nimmer Schlimmer geht, sollte mal nach Auschwitz gehen dagegen ist so bitter wie es ist Dachau kein vergleich (Witz wollte ich in dem zusammen hang nicht schreiben)!!
Da wirst du sicher recht haben.
Danke Henning für den interessanter Bericht aus dem Lager Dachau. Ich habe mal gehört ,da sollen auch Roma u. Sinti, von den sauberen Deutschen auch Zigeuner genannt , wegen ihrer Rasse ermordet worden sein.
Gruß Jonny
Stimmt, dort wurden auch Sinti und Roma eingesperrt und ermordet.
Moin Henning,
sehr schöner Satz zum Abschluss „Wer vom …..“
Gruß
Andreas
Interessanter Bericht