Hallo zusammen,
vor ein paar Tagen gab es einen Film im SWR: Abenteuer Wohnmobil – Der Traum von Freiheit. Der wurde heftigst im Promobil-Forum diskutiert und damit auch ich mitreden kann, habe ich das schnelle, kostenlose Freistaat-W-LAN genutzt, um mir den anzusehen.
Das Filmteam hat drei Protagonisten begleitet: Freddy Reck und seine Frau Rita, die seit acht Jahren im Allrad-Expeditionsmobil die Welt bereisen und dabei professionell Filme drehen.
Eine Gruppe von Wohnmobilisten, die sich regelmäßig seit über 20 Jahren am Gardasee trifft und ein Pärchen, welches seit drei Jahren auf der Suche nach dem perfekten Mobil war.
Insgesamt konnte man bei diesem Film den Eindruck gewinnen, dass die Protagonisten vorgeführt werden. Freddy Reck kam als arroganter Besserwisser beim Zuschauer an, der andere Wohnmobilfahrer als „Nasenbären“ bezeichnete. Wobei Nasenbären die scherzhafte Bezeichnung für Alkovenmobile ist, nicht für deren Fahrer. Das hier ein professioneller Filmemacher auf Weltreise geht und dabei seine Arbeit macht, hat der Film mit keinem Wort erwähnt.
Der Kommentator hat aber dieses Wort vom Nasenbären freudig aufgegriffen und gerne selbst verwendet, vor allem auf die fröhliche Truppe am Gardasee, denen man beim Umfüllen von Wein in PET-Flaschen zusehen konnte und dessen späterer Verkostung unter dem Absingen von Trinkliedern.
Das wohnmobilsuchende Paar wollte ein Mobil mit getrennten Schlafzimmern, trotzdem nicht zu lang und nicht zu teuer. Running Gag war hier die Schallprobe der Beiden. Sie ist hinter der Tür im Schlafzimmer verschwunden und er hat sie gerufen und gefragt, ob sie noch etwas hört. Doch nie hat sie ihn erhört… Schließlich haben sie ihr Wunschmobil auf dem Caravansalon gefunden.
Wer diesen Film gesehen hat und von Wohnmobilen und deren Bewohnern, ob auf Zeit oder auf Dauer, keine Ahnung hat, wird im günstigsten Fall ein paar Vorurteile mehr aufgeschnappt haben, aber erfahren hat man nichts. Eine Sternstunde des Fernsehens war das nicht!
Um zu sehen, wie es besser geht und auch, weil ich mich an die darin auftretenden Oscarlottas so gar nicht mehr erinnern konnte, habe ich mir die Reportage aus der Reihe 37 Grad – Wenn ich will, kann ich weg nochmal angesehen. Insgesamt wurde hier sehr viel behutsamer mit den Protagonisten umgegangen. Uschi und Ingrid sind in dem Film übrigens ab Minute 8:34 zu sehen. Immer wieder taucht auch der Orgel-Dieter darin auf.
Noch als ich im Steinhaus gewohnt habe, aber dieser Blog schon online war, habe ich zwei Anfragen vom Fernsehen bekommen. Die erste war von einer freien Journalistin, mit der ich mich lange und interessant unterhalten habe. Nur deren Projekt wurde leider vom Sender gekippt. Die hätte sonst beim Umzug ins Mobil und beim Rollout zugucken wollen mit der Kamera.
Eine zweite Anfrage kam von ProSieben. Für die Galileo-Rubrik „Deutschland Deine…“ suchte man hier Leute, die im Wohnmobil leben. Da hätte ich wahrscheinlich um zehn Uhr morgens im Unterhemd mit Bierdose in der Hand unter der Markise sitzen müssen, um die Erwartungen der Zielgruppe zu erfüllen. Darauf habe ich gar nicht erst geantwortet.
Was ich machen werde, wenn das Fernsehen nochmal anfragt, weiß ich nach diesem SWR Film ehrlich gesagt auch nicht.
Gruß
Henning
Och für genügend Kohle können die bei mir gerne anfragen!! Geld stinkt nicht und was die Restliche Menschheit von mir denkt geht mir am Allerwertesten vorbei!!
Das ist die Frage, ob man da überhaupt Geld zu sehen kriegt. Deine 45 Minuten Ruhm müssen reichen, sagt das Fernsehen.
Wenn ProSieben wieder kommt, schick ich sie gleich zu dir.
Habe doch glatt den Link vergessen.
https://m.youtube.com/watch?v=QOBUZmEcDh8
Moin Henning, hier findest Du einen netten Womofilm. Da ist auch ein Bekannter von Dir zu sehen. Mit der Waltraut aus Göttingen habe ich auch einige Reisen gemacht, bewundert habe ich, daß sie trotz ihrer schweren Behinderung, so lange und anspruchsvolle Touren gemacht hat. Sie hat vor einigen Jahren das Reisen aufgegeben. Eingestellt hat ihn Reisezäpfchen.
Gruß Jonny
Hallo Jonny,
der Film war gut, da wurde auch niemand vorgeführt und der Kommentator hat tatsächlich mal gesagt, dass es diese und jene gibt. Aber welcher Bekannte von mir war da zu sehen? Peter Rettau „kenne“ ich nicht wirklich, wir waren zwei, drei Mal zusammen im selben Raum, mehr nicht.
Gruß
Henning
Hallo Henning, ich dachte Du hättest Peter Rettau im Rahmen Deiner Krimreise näher kennengelernt, Vorbesprechung oder Gruppentrefen nach der Tour auf dem Campingplatz Schinderhannes. Aber egal, ich bin seit vielen Jahren mit ihm befreundet. Wenn er aus den Zeiten erzählt in denen er Rußland für geführte Wohnmobilreisen „erschlossen “ hat, fließt der Vodka und die Tränen ( vor lachen)
Gruß Jonny
Hallo Andreas,
ich verstehe Deine Skepsis in Deinem Posting.
Man muss sich vor Augen halten, dass Werbefinanzierte TV Sender auf Einschaltquoten angewiesen sind. Da sich hieran die Werbeinnahmen für Werbespots orientieren.
Ich habe ein paar Fragen zu dem von Henning genannten Bericht, die vom SWR produziert wurde.
Was mich interessiert, ist die Frage an Andreas; wieviel Geld der SWR für die Sendung zahlt, um damit die Bildrechte zu erhalten.
Ebenfalls würde ich auch gern einen Blick hinter die Kulissen der Produktinsgesellschaften werfen.
Was meinst Du? Wie weit werden die wahren Biografien der Menschen verändert, damit die Story sich verkauft?
Ich weiss das… Sex and Crime Sells.
Aber einen gewissen Bezug zur Realität werden Sender wie SWR doch noch erhalten.
Wir reden hier von SWR, nicht von RTL, die ein Trash-TV Format produzieren, dass vom Markt (Konsumenten) gut angenommen wird.
Ist das so? Dass beim SWR über Inhalte berichtet werden, die so aus dem Zusammenhang gerissen werden?
Wird bei einem Vertrag nicht festgelegt was Gegenstand des Berichtes ist.
Falls es möglich ist, würden mich Andreas Erfahrungen mit dem SWR interessieren!!
Es wäre schön, wenn ich dazu eine Rückmeldung bekomme.
Gruß vom Bernd
Hallo Bernd,
lies auch mal die verlinkte Diskussion im Promobil-Forum zu dem SWR-Bericht. Den Film hat ein freies Team gemacht, nicht der SWR. Die Macher haben ihn dem SWR zum Kauf angeboten und hätten das wohl auch bei RTL versucht, damit kann ich mir das Niveau zumindest etwas erklären.
Ob man da als Protagonist bezahlt wird, wage ich mal zu bezweifeln, aber ich weiß es auch nicht.
Gruß
Henning
Mann, war diese „Reportage“ peinlich … .
Henning, halte Dich bei sowas bloß weiter zurück. Das ist sicher die beste Entscheidung.
Man könnte jetzt spekulieren, das die „Gleichgeschalteten“ es so darstellen *müssen* – kann ja nicht angehen, wenn man bei „schneller, höher, weiter, mehr Schulden“ freiwillig nicht mehr mitmacht und ein anderes Lebensmodell findet, evtl. gar zufrieden lebt!
Aber die Seßhaftigkeit der Campingplatzfrequentierer, wie auch das „nur nicht Duschen, damit hab ich ja Feuchtigkeit im Mobil“ gibts tatsächlich schon unter 35jährigen und erschüttern uns auch immer wieder … .
Für uns ein Grund, einen „Nasenbären“ zu suchen, mit ausreichend Platz in der Dusche und einer Dachluke oder Ablüftung dazu und über 200l Frischwasser! (Bisher suchen wir das erste Jahr).
Und die Garage muß groß genug sein für 2 Moppeds oder ein Quad – der Gedanke ist nicht so schlecht, deshalb hinten ein Bett und keine Hecksitzgruppe.
Gruß
R.
Zwei Mopeds oder ein Quad in der Heckgarage? Kann sein, dass das in einzelne Garagen reinpasst, aber dann hebt durch die Hebelwirkung die Vorderachse fast ab und die Hinterachse kommt leicht an ihre Grenzen oder darüber hinaus.
… das mit dem Quad hab ich noch nicht geprüft, gefiel mir nur von der Idee. Aber unsere Honda Innova wiegt nur rd. 105kg komplett, das sollte doch locker passen?
Wir sind allerdings aber bei unserer Überlegung/ Suche schon bei 616CDI oder 65C17 o.ä. angekommen.
Gelb oder grün wird die nächste Entscheidung …
Hi Henning,
ich kann Dir unsere Entscheidung sagen, da wir aktuell eine Anfrage vom Fernsehen (SWR) haben. Nach dieser Sendung ist unsere Entscheidung ein Nein.
LG
Andreas
Ach ja…. Die SWR Reportage hab ich mir auch angesehen.
Bei solchen Berichterstattungen kommt bei mir stets ein und die selbe Frage auf: warum versucht man die Camper so „assozial“ darzustellen?
Meine Antwort: das heutige Fernsehen wird von Idioten für Iditoen gemacht. Und der Sender muss schlichtweg die schon vorhandene Meinung des Zuschauers bestätigen, sonst wird die Sendung als unglaubwürdig abgestempelt.
Über eine Reportage auf N24 spricht heute kaum jemand, Formate wie „Bauer sucht Frau“ „Schwiegertochter gesucht“ füllen aber tagelang sämtliche Foren und soziale Netzwerke. Das spricht Bände über den heutigen „Zuschauer“.
Hallo Henning,
die Sendung „Abenteuer Wohnmobil – Der Traum von Freiheit“ habe ich ebenfalls gesehen.
Hatte das gleiche Empfinden wie von Dir dargelegt.
Gruß
Brenzel
von
http://www.maudolf-on-tour.de