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Hallo zusammen,
in dieser Kategorie war ja eine Weile nichts los. Nicht etwa, weil ich gar nichts gelesen hätte. Eher, weil ich mir für den Sommer einen ziemlichen Wälzer mit 752 Seiten vorgenommen habe.
Dieser Klassiker des historischen Romans hat mich aber gut unterhalten.
Der kleine Sinuhe treibt eines Tages in einem Binsenboot den Nil hinunter. Die Frau eines Armenarztes findet das Neugeborene und das Paar zieht das Kind auf.
Der Junge will auch Arzt werden, so wie sein Pflegevater. Er absolviert die Ausbildung und der Beruf, der ihm auch Berufung ist, verwickelt den jungen Mann recht schnell in allerlei Abenteuer. So erlebt er den Aufstieg und Fall des Pharaos Echnaton, wird dessen Leibarzt und löst quasi nebenbei den Mythos, der junge Kreter zum Opfertod für ihren Gott zwingt.
In der geschilderten Zeit (etwa 1390 bis 1335 vor Christus) versucht der Pharao Echnaton den Sonnengott Aton als einzigen Gott gegen die Priesterkaste durchzusetzen. Das bringt natürlich immer wieder Aufruhr an die Strände des Nil. Sinuhe steckt mehr als einmal in seinem bewegten Leben mitten drin in diesen Unruhen.
Insgesamt ein spannendes Buch, gut recherchiert und prall gefüllt mit dem Leben des vorderen Orients.
Meine Ausgabe ist aus den achtziger Jahren. Darin werden die Bewohner Nubiens, also des heutigen Sudan, noch als “Neger” bezeichnet. Ich hoffe nicht, dass man in neueren Ausgaben auch bei diesem Werk dazu übergegangen ist, den Begriff durch eine “politisch korrekte” Umschreibung zu ersetzen.
Wer heute in einem aktuellen Kontext dieses Wort benutzt, den sollte man sich genauer ansehen. Aber man sollte nicht in Literaturklassikern übermäßig herumschmieren.
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Gruß
Henning
Hallo Henning,
Ich bin zwar manchmal (eigentlich viel zu oft) der „Neger“, aber das hat nichts mit meiner Hautfarbe zu tun!
Was wäre denn die politisch korrekte Umschreibung dafür?
Es hat sich für mich so angehört, als wenn du mir das sagen könntest.
Also, was sage ich nächstens zur Frieda? Ich bin doch nicht dein …!
So sagt es der Duden von 2013:
„Die Bezeichnung Neger gilt im öffentlichen Sprachgebrauch als stark diskriminierend und wird deshalb meist vermieden. Als alternative Bezeichnungen fungieren Farbige[r] sowie Schwarze[r], wobei die Bezeichnung Schwarze[r] z. B. in Berichten über Südafrika vermehrt anzutreffen ist, wohl um eindeutiger auf die schwarze Bevölkerung (im Gegensatz zu den Indern etc.) Bezug nehmen zu können. In Deutschland lebende Menschen dunkler Hautfarbe haben die Ausweichbezeichnung Afrodeutsche[r] vorgeschlagen. Diese setzt sich immer mehr durch.“
– http://www.duden.de
In Astrid Lindgrens „Pippi Langstrumpf“ wurde ja auch schon herumgestrichen, das wäre das Beispiel, das mir einfällt. So darf Pippis Vater nicht mehr „Negerkönig“ auf Taka-Tuka-Land sein, er ist jetzt ein „Südseekönig“.
Hallo Henning,
danke!
Du siehst, so einfach es ist, jemanden zum“Neger“ zu machen. 🙂
Hätte ich ja eigentlich auch selbst nachschlagen können. Diese ausgefeilte Methode habe ich übriges von Frieda gelernt! 🙂
Schönen Sonntag!
Arnold