Hallo zusammen,
am späten Sonntagnachmittag habe ich eine längere Regenpause genutzt, um mir das Städtchen näher anzusehen. Vom Stellplatz läuft man etwa zehn Minuten. Große Teile der Altstadt sind Fußgängerzone, so läßt es sich ungestört bummeln zwischen prächtigen Fassaden.
Die Hauptstraße…
…führt zum Markt mit dem Rathaus…
…und der gotischen Stiftskirche St. Juliana.
Diese weist im Inneren…
…als Besonderheit eine Mauer unterhalb des Lettners auf…
…welche die Protestanten bis heute von den Katholiken trennt. Um den Streit zwischen den Konfessionen zu beenden, ordnete die kurpfälzische Religionsdeklaration von 1705 an, dass die Kirchen im Land durch Mauern geteilt werden. Die eine Hälfte sollten die Protestanten, die andere die Katholiken bekommen.
In den meisten Kirchen wurden diese Mauern im 19. und 20. Jahrhundert wieder abgebrochen, nur in Mosbach bis heute nicht. Hier ist der Chor katholisch, die evangelischen Gläubigen versammeln sich im Langhaus, in dem ich diese Bilder aufgenommen habe. Einen offenen Zugang zum katholischen Teil konnte ich nicht finden. Ein Schild verkündet zwar, dass man die Mauer gut 300 Jahre nach ihrer Errichtung geöffnet hat, aber was hier wie eine Tür aussieht, gibt verputztes Mauerwerk frei.
Wieder draußen, sehe ich das Rathaus in seiner ganzen Pracht…
…und noch weiteres Fachwerk am Marktplatz.
Zwischen den Häusern ist der Turm der geteilten Stiftskirche zu sehen.
An einer anderen Ecke steht der Kiwwelschisserbrunnen.
Hier haben sich die Mosbacher selbst ein Denkmal gesetzt, die in der Umgebung gern als „Kiwwelschisser“ bezeichnet werden. Genau genommen zeigt der Brunnen eine rustikale Form der Entsorgung.
So richtig verwinkelt bauen können sie auch, die Kiwwel… Verzeihung, Mosbacher.
Noch ein paar Fachwerk-Impressionen.
Nach einer Pizza am Rand des Marktplatzes bin ich durch den Stadtpark…
…den ehemaligen Park der Landesgartenschau…
…zurück zum Stellplatz gelaufen.
Gruß
Henning