Hallo zusammen,
in dieser Gegend wurde in der Zeit des „Tausendjährigen Reiches“ der „Westwall“ als befestigte Grenze errichtet. Der gesamte Westwall war etwa 630km lang und verlief von Kleve bis Weil am Rhein. In der Nähe von Dierbach können heute noch Reste des „Otterbachabschnitts“ im Wald besichtigt werden. Diese wollte Bernd mir zeigen und so sind wir mit dem Fiat Panda seiner Frau Iveta aufgebrochen.
Die Bunker wurden ín der Nachkriegszeit alle gesprengt und teilweise eingeebnet. Was noch zu sehen ist, sind bemooste Betonbrocken im Wald.
Ob wir immer legale Wege gefahren sind, weiß ich nicht. Aber zum Glück hatte das kleine Bärchen Allradantrieb.
Die Bunkerreste sind allesamt eingezäunt und dienen jetzt den Tieren des Waldes als Unterschlupf.
Vom Weg aus sind die Reste nicht leicht zu finden.
Selbst die Alliierten haben bei ihrem Einmarsch zuerst nur 20% der Bunkeranlagen gefunden.
Nach dem Waffenstillstand mit Frankreich im Jahr 1940 wurde die Bewaffnung des Westwalls ausgebaut und am Atlantikwall weiter verwendet. Der schnelle Vormarsch der Alliierten nach der Invasion am 6. Juni 1944 zwang Hitler, den Westwall wieder zu bewaffnen. Im Spätsommer und Herbst des Jahres 1944 mussten Frauen, Schüler, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter im Vorfeld der Befestigungen Panzergräben ausheben. Dabei wurden etwa 198.000m³ Erde von Hand bewegt. Den ersten Ansturm der US-Army im Dezember konnte der Westwall noch abwehren. Im März 1945 wurde er dann nach viertägigen Kämpfen durchbrochen. Genaue Opferzahlen auf deutscher Seite sind nicht bekannt, aber noch bis 1950 hat man immer wieder die Leichen deutscher Soldaten in den Wäldern gefunden.
Heute stehen jede Menge Infotafeln im Wald, die ich alle abfotografiert habe, um daraus diesen Artikel zu destillieren.
Gruß
Henning