Hallo zusammen,
ich habe recht gut geschlafen auf dem neu entdeckten Platz. Wenn auch die Bauern gerade scheinbar richtig viel zu tun haben. Der Geräuschkulisse nach zu urteilen, fuhr auch noch in der Nacht landwirtschaftliches Großgerät an mir vorbei.
Am Morgen wollte die Heizung nicht anspringen, also kein warmes Wasser heute. Ich habe alles ausgeschaltet, gewartet, wieder eingeschaltet… Nichts, der Brenner hat gar nicht gezündet. Auch die Überhitzungssicherung hatte nicht ausgelöst.
Schließlich habe ich mich daran erinnert, dass auch schon beim alten Benz die Heizung zur Weiterarbeit zu bewegen war, wenn ich den Kamin ausgeblasen habe, was damals bei dem Bodenkamin eine ziemlich umständliche Prozedur war.
Also habe ich meinen kleinen 12V-Kompressor ausgepackt, angeschlossen und den Wandkamin damit bearbeitet. Was soll ich sagen, die Heizung springt an als wäre nie etwas gewesen. Auch in Steinhäuser kommt der Schornsteinfeger ja nicht nur zum Spaß.
Weiter ging es nach Fischerhütte am Nord-Ostsee-Kanal und das letzte Stück mit der Fähre.
Hier erklärte Lisa den Bestimmungsort für erreicht, als sich das Boot mitten auf dem Kanal befand. Das war den Fährleuten natürlich egal, die haben trotzdem drüben angelegt.
Die Plätze zum „Schiffe gucken“ waren diesmal schon belegt und so habe ich mich in eine Seitenstraße verdrückt. Martin war nicht zu sehen, also bin ich zu einer kleinen Kanalrunde mit dem Fahrrad aufgebrochen, auch, um die neue Bereifung zu testen. Am Nordufer knapp sieben Kilometer bis zur nächsten Fähre in Oldenbüttel, dort übersetzen und am Südufer wieder zurück. Da kommt schon die Fähre Oldenbüttel in Sicht.
So sieht der Weg aus.
Jetzt hatte ich auch Zeit, um die alte Kettenfähre in Fischerhütte genauer in Augenschein zu nehmen.
Die versah hier gute vierzig Jahre, bis zum Februar 1991, ihren Dienst. An einer Kette auf dem Grund des Kanals hat sie sich hinübergehangelt.
Drauf steigen kann man auch.
Heutige Fähren sehen auch nicht anders aus. Maschinenraum und Steuerstand waren natürlich abgeschlossen.
Ein Schild verrät das Wichtigste:
Die neuen Fahrradreifen sind jetzt eingefahren und scheinen in Ordnung zu sein. Wenn auch die französischen „Sclaverand“-Ventile mit Verschraubung irgendwie nicht das Gelbe vom Ei sind. Aber für andere Ventile hätte ich auch noch eine andere Pumpe gebraucht.
Internetempfang ist hier auch mit Antenne nicht möglich, wie schon am letzten Platz bei Aukrug. Trotzdem bleibe ich über Nacht, vielleicht kommt ja Martin vorbei.
Gruß
Henning
Aaahhh Staatswerft Saatsee! Da werden Erinnerungen aus Jugendtagen wach. Habe dort das für ein geplantes Elektrotechnik-Studium notwendige Praktikum zur Metallbearbeitung gemacht. Das war eine schöne Zeit, habe viel gelernt, auch das ich offenbar Prokrastinierer bin ( habe diese Bildungslücke zur Bezeichnung meiner Wesensart erst über Deinen Blog schließen können, danke dafür ). Durch diese halbschöne Eigenschaft schob ich das notwendige Führen des Berichtsheftes vor mir her, um es dann nie zu beginnen. Das E-Technik Studium wurde aus diesem simplen Grund hinfällig….. Aber das Gelernte und die schöne Erinnerung bleiben natürlich.
Wo ist jetzt eigentlich der Bezug zum Leben im Wohnmobil und damit zu Deinem Blog? Es gibt leider (noch) keinen, aber meine Suche nach Beschreibungen zum wirklich wahren Leben oder auch nur zum Reisen im mobilen Heim haben mich auf allerlei Webseiten und Blogs geführt. Allerdings wurden mir meine drängenden Fragen erst in Deinem Blog durch Deine offene, ungeschönte und gleichzeitig humorvolle, kopfstimulierende Art des Berichtens beantwortet. Danke, es macht Freude mitreisen und mit(er)leben zu dürfen.
Gerhard,
der jetzt zur Strafe für das fehlende Berichtsheft in der heißen Pfalz leben und arbeiten muss…