Hallo zusammen,
das Donaumoos war bis zum Beginn der Trockenlegung Ende des 18. Jahrhunderts das größte Niedermoor in Bayern. Die Niederung des Donaumoos liegt südlich der Donau zwischen Ingolstadt im Osten, Neuburg im Westen und Pöttmes im Süden.
Im Zuge der Trockenlegung wurde das Moor besiedelt und es entstanden unter anderen die Orte Karlshuld, Karlskron und Königsmoos. In Kleinhohenried, einem Ortsteil von Karlshuld, befindet sich heute das Freilichtmuseum „Haus im Moos“.
In einem Ausstellungsraum zur Geschichte des Donaumooses liegt auch eine Moorleiche.
Die knöcherige Dame ist ca. 4.000 Jahre alt.
Die wenigsten Mooskolonisten konnten von ihrer Bauernstelle leben und so haben viele auch als Korbflechter gearbeitet. Das Material wuchs ja überall. Im Winter haben sie Körbe geflochten und im Sommer sind sie mit einer „Grat’n“ wie auf diesem Bild…
…übers Land gezogen, um ihre Körbe zu verkaufen. Beim Ziehen des Handwagens hat ein kräftiger Hund geholfen und wenn es kein Quartier gab, hat man auch mal darin geschlafen. Über die Korbmacher sagt eine Infotafel dieses:
Dazu passt auch ein wenig die Geschichte von Theo Berger, dem Al Capone vom Donaumoos. Der war allerdings nie Korbmacher.
Im Freigelände stehen vier Häuser aus dem Donaumoos. Eines davon ist der Öxler-Hof.
Dessen Besitzer waren relativ wohlhabend. Sie hatten eine „Gute Stube“ mit Kanapeé…
…eine Küche mit gemauertem Herd…
…und jeder in der sechsköpfigen Familie hatte ein eigenes Bett, hier die Schlafstatt der Eltern.
In einem anderen Haus ist auch die Stube des „Austraglers“ zu sehen.
Das ist die Wohnung des Altbauern, wo er bis zu seinem Lebensende Wohnrecht genoss, oft auch dann, wenn das Haus selbst seiner Familie schon gar nicht mehr gehörte.
Im Freigelände werden auch verschiedene Tiere gehalten, wie Gänse oder Ziegen.
In diesem winzigen Häuschen…
…mit Kochstelle hinter dem Eingang…
…und zwei Räumen zu ebener Erde, sowie einem Kriechboden lebten nach der Infotafel bis zu sieben Personen aus drei verschiedenen Familien.
Hinter diesem massiven Gatter…
…werden Wisente gehalten. Die waren allerdings nicht zu sehen.
Der „Große Moorerlebnispfad“…
…führt um das Gelände herum, vorbei an einem kleinen Stück ursprünlicher Moorlandschaft.
Überall blüht es, schließlich ist Frühling.
Sehr schön, wenn auch das Wetter heute eher trübe war, aber zum Glück trocken.
Vor dem „Rosinger Hof“, einer zum Museum gehörenden Gastwirtschaft, steht eine alte Freiluftkegelbahn.
Alle Neune!
Gruß
Henning
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