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Frank McCourt, geboren 1930, beschreibt hier seine Kindheit. Von der Geburt in New York, der Rückkehr ins irisch-katholische Limerick der dreißiger Jahre bis zu dem Zeitpunkt, wo er es geschafft hat, wieder nach Amerika zurück zu gehen.
Dass er dies schaffen konnte, war alles andere als selbstverständlich. Seine Familie war arm, der Vater trank und vertrank oft genug den Wochenlohn oder die Arbeitslosenunterstützung.
Franks jüngere Geschwister wurden geboren und starben, so stürzte der Tod seiner jüngsten Schwester Margaret, die nicht einmal zwei Monate auf der Welt war, die Familie in eine tiefe Krise, welche sie zur Rückkehr nach Irland veranlasste.
Der Autor hat die Geschichte seines Lebens erst nach der Pensionierung aufgeschrieben und damit auf Anhieb einen Bestseller gelandet und den Pulitzerpreis gewonnen.
Er hat sich den naiven, unverstellten Blick des Kindes auf die rauhe Wirklichkeit über die vielen Jahre bewahrt, in denen er sein Projekt mit sich herumtrug. Das spürt der Leser bei jeder Zeile.
Armut hat das Leben der Familie McCourt geprägt hat, bitterste Armut, bei der die Mutter oft genug nicht wusste, wie sie ihre Kinder durchbringen sollte. Trotzdem gibt es in dem Buch genauso viele urkomische Momente, wie todtraurige.
Komisch wird es zum Beispiel, wenn er schildert, wie er nach seiner Kommunion an der staubtrockenen Hostie herumwürgt und diese am Ende im Garten seiner Oma ausspuckt. Alle sind ratlos, was man jetzt tun soll, denn da liegt ja der Herr Jesus im Staub.
Am katholischen Glauben, der in Irland und besonders in Limerick zum Teil wilde Blüten treibt, arbeitet er sich immer wieder ab. So schildert er, wie er als Zeitungsjunge in den vierziger Jahren Seiten aus einer bereits ausgelieferten englischen Zeitschrift herausreißen musste, in denen es um Empfängnisverhütung ging. Diese Maßnahme wurde so von höchster Stelle angeordnet. Die Information ist natürlich trotzdem unter das irische Volk gekommen, wie, wird aber nicht verraten.
Die Erzählzeit wechselt immer wieder zwischen Vergangenheit und Gegenwart, was aber dem Lesevergnügen nicht schadet. Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Buch, mehr als nur ein Zeitvertreib.
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Gruß
Henning
Hallo Henning, ich kann Dir nur zustimmen. Ich habe beide Bücher, auch das 2., ein rundherum schönes Land, auch gut. Ich habe wirklich manchmal Tränen gelacht. Gruß Peter