Baunach – Ebern – Bramberg (50 km)

Hallo zusammen,

die Nacht unterhalb der Giechburg…

…war sehr ruhig. Erst am frühen Nachmittag verlasse ich meinen Platz ganz im hintersten Winkel des Parkplatzes.

Hier hat jemand ein paar Solarkoffer in die Landschaft gestellt, so kann die Energiewende gelingen.

Ob mein eigener Solarkoffer auch ein Beitrag dazu ist? Schließlich bin ich ja kein Stromkunde mehr bei den Energieversorgern und zahle auch nicht die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz. Wie soll unsere Industrie ohne diesen Beitrag die Energiewende stemmen?

Merke also: Die Erzeugung von Solarstrom auf Wohnmobildächern und durch Solarkoffer gefährdet den Erfolg der Energiewende. Nur durch den Verbrauch von ausreichend fossil erzeugtem Strom stellen wir den Erfolg der Energiewende sicher.

Alles halb so schlimm, fällt mir gerade ein: Ich habe immerhin schon ein paar Kilowattstunden zum eigentlich unverschämten Wucherpreis von einem Euro an Stellplätzen gekauft, so gesehen muss die Energiewende gelingen. Aber diese ketzerischen Gedanken nur mal am Rande

Ich will zuerst nach Baunach, die Pipibox ist mal wieder voll. Der Stellplatz dort an der Bahnhofstraße (vorgestellt hier: Königsberg – Baunach (32 km) ) ist noch immer kostenlos, nur die Entsorgung kostet einen Euro.

Hier esse ich auch etwas verspätet Mittag, es gibt aufgewärmte Rumtreiber-Reispfanne.

Mein WoMo wurde ursprünglich bei Freizeitcenter Dietz in Ebern gekauft und das ist nur ein paar Kilometer entfernt von hier in Richtung Norden auf der B279. Die letzte Dichtheitsprüfung wurde schon lange vor Ablauf der Dichtheitsgarantie vom Erstbesitzer gemacht, wie dieser Aufkleber belegt.

Ich überlege, ob ich wieder regelmäßige Dichtheitsprüfungen machen lassen soll. Nicht, dass es akute Probleme gäbe, der Aufbau macht nach wie vor einen sehr soliden Eindruck. Aber es ist momentan mein Zuhause, wird ständig genutzt und ist mehr Belastungen ausgesetzt, als ein reines Urlaubsmobil. Zumindest will ich mich erkundigen, was man denn für so eine Prüfung zu zahlen hätte.

Die Auskunft habe ich bald, der Mitarbeiter erkundigt sich zunächst nach dem Gewicht und nennt dann 120€ als Festpreis für die Prüfung.
Ich kann mir natürlich auch selbst ein Feuchtigkeits-Messgerät zulegen und damit im Auto herumkriechen. Aber kann ich das immer richtig deuten, was ich da messe?
Ein Sandwich aus Alu, RTM-Schaum und wieder Alu ist sicher anders zu bewerten, als eines aus Alu, Styropor, Holzlatten und Sperrholz.
Bei der Dichtigkeitsprüfung will ich auf jeden Fall dabei sein, sowas kann für jede Werkstatt eine Einladung sein, Aufträge zu generieren.

Ich werde noch Preise von einer anderen Werkstatt holen und dann mal in mich gehen.

Hier bin ich am Rand der Hassberge, das ist ein Höhenzug der sich von Bamberg aus in Richtung Nordwesten erstreckt.

Die Berge sind eher sanfte Kuppen, es fehlen die schroffen Felsen der Fränkischen Schweiz. Dafür sind viele der Hügel erloschene Vulkane, wie auch der Bramberg mit Ruine, auf den ich hier zu fahre.

Das letzte Stück durch den Wald bis zum Wanderparkplatz unterhalb der Ruine Bramberg.

Ein Pärchen kommt gerade von der Wanderung zurück zum Auto, als ich mich häuslich einrichte. Als sie abfahren, parke ich nochmal um, denn auch hier ist es geneigt. Später kommen noch zwei junge Männer. Sie fahren zackig vor, steigen aus und laufen ebenso zackig in den Wald. Bei Sonnenuntergang nähern sie sich mit schnellen Schritten, steigen ins Auto und brausen davon. Man hat eben nicht viel Zeit.

Ich habe heute keine Lust mehr zur Ersteigung des Berges und zur Besichtigung der Ruinen, die ich ja auch schon kenne. Aber vielleicht morgen?

Gruß
Henning