Hallo zusammen,
gegen 17 Uhr war es plötzlich ruhig draußen, kein Regen prasselte mehr aufs Dach und auch der Wind hatte nachgelassen. Das blieb etwa eine halbe Stunde so. Seit dem kommt der Wind in Böen, also relativ ruhig für ein paar Minuten und dann kurz, aber heftig. Mitunter klappert es metallisch auf dem Dach, das wird wohl die Satellitenschüssel sein, die kurz etwas abhebt und wieder runterkommt. Die habe ich natürlich nicht ausgefahren. Auch die Küchendachluke öffne ich nur ganz vorsichtig beim Kochen. Hin und wieder stecke ich den Kopf zur Tür raus, um die Windrichtung an der CVJM-Fahne zu prüfen. Der Regen ist jetzt schauerartig, immer mal wieder für ein paar Minuten. Bilder habe ich keine, es ist ja dunkel draußen. Im Internet 3.0 könnte ich später euren Computerstuhl so schaukeln lassen, wie mein Sofa in den Böen schwankt.
Die zwei neuen AGM-Batterien mit insgesamt 460Ah schlagen sich wacker: 12,5 Volt bei aktuell 2,2 Ampere Last meldet das Controlboard. Und das nach drei Tagen ohne Landstrom mit nur etwa 130km Fahrstrecke und keinem nennenswerten Solarertrag. Dann wäre da ja auch noch die Brennstoffzelle in der Garage. Also wenn ich beim Stromverbrauch nicht übermütig werde, sollte es reichen. Ich habe noch etwa eineinhalb Gasflaschen, auch das reicht bis morgen, sicher auch bis übermorgen, wenn sich das Wetter erst dann soweit beruhigt hat. Drinnen sind heimelige 22 Grad, draußen ist es knapp über Null.
Im Radio (NDR2) erzählen sie mir den ganzen Nachmittag vom Sturm über Norddeutschland. Eine arme Reporterin muss immer mal wieder bei Dagebüll auf den Deich klettern und dann wundern sich alle, dass sie sich da oben kaum halten kann.
Laut den Verkehrsmeldungen hilft Xaver kräftig mit beim Lösen von ohnehin schlecht gesicherter Ladung. Zu dem, was normalerweise so auf der Straße verstreut wird, kommen jetzt noch Planen und einmal sogar ein Motorradhelm. Dann natürlich umgestürzte Bäume, umgerissen Baustellenbaken und solche Sachen. Das bestätigt mich darin, mich möglichst entfernt von Häusern und Bäumen aufgestellt zu haben. Eine 10m tiefe Mulde oder ein von baumlosen Wällen umstandener Platz wäre mir am liebsten gewesen, aber einen solchen Platz kenne ich nicht.
Gerade in den letzten Minuten hat der Wind heftiger am Auto gerüttelt. Vielleicht hat er auch etwas gedreht. Aber die Fahne gibt keine eindeutige Richtung vor. Insgesamt stehe ich wohl noch richtig im Wind. Ob es mit Schlafen heute was wird, muss sich zeigen.
Achso: Den Schuh für den Nikolaus werde ich wohl nicht rausstellen. Ist ja auch fraglich, ob der Gute bei dem Sturm überhaupt kommt. Oh Gott, die armen Kinderchen.
Gruß
Henning
Oh je Henning, wünsch Dir dass Du alles ohne Schaden überstehst!
In Frankreich hatte ich auch mal Sturm mit 120 Km, da sind Bäume um mich rum umgefallen und auf ein Womo fiel die Straßenlaterne aufs Dach.
Grüße Dich
tuga
Hallo tuga,
die Nacht hab ich ganz gut überstanden, wenn auch mit wenig Schlaf. Wegen umstürzender Bäume und herumfliegender Trümmer habe ich mir ja so einen Platz ausgesucht, wo nicht viel um mich herum steht. Nachteil ist eben auch, dass der Wind ordentlich zupacken kann. Aber es hält alles, keine Luke weggeflogen.