Gefahren: 67km
Wetter: Neblig trüb, zeitweise Regen
Hallo zusammen,
am Vormitag bahnte ich mir den Weg vom Stellplatz durch die Bauarbeiter hindurch. Einer davon lief in kurzen Hosen herum. Was wird der alles nicht anziehen, wenn es wirklich warm ist?
In Boizenburg, der nächsten Stadt in Richtung Osten, war noch ein Einkauf bei Aldi vorgesehen, dann ging es auf der B5 weiter in Richtung Ludwigslust. Immer wieder Felder…
…und Wälder…
…aber kaum Ortschaften auf den nächsten 50 Kilometern. Dies war bis zur Fertigstellung der Autobahn A24 Hamburg-Berlin die Transitstrecke von Hamburg nach West-Berlin.
Der Stellplatz Ludwigslust (siehe Info) liegt in Sichtweite vom Schloss.
Während ich noch mit der Stromsäule rang, kam eine Frau vorbei und lud mich für den späten Nachmittag zu einer „Abrissparty“ auf dem Nachbargrundstück ein. Dort war eine alte Berufsschule abgerissen worden und die Feiernden würden dort bald selbst eine neue Schule bauen können. Sie sprach von Glühwein und Bockwurst, das klang durchaus verlockend.
Doch zunächst wollte ich mich hier etwas umsehen. Das Wetter legte eher den Aufenthalt in geschlossenen Räumen nahe und so investierte ich 3,50€ in die Besichtigung des Schlosses.
Es entstand in der Mitte des 18. Jahrhunderts, also am Ende der Barockzeit und war von 1763 bis 1837 Hauptresidenz der Mecklenburger Herzöge.
Heute ist es ein Museum, wird allerdings noch restauriert. Im Jahr 2015 soll alles fertig sein.
Weil die Mecklenburger Herzöge finanziell meist klamm waren, suchte man eine Lösung, um dennoch die vielen Stukkaturen und Verzierungen anbringen zu können. Man fand sie schließlich in Ludwigsluster Pappmaché, auch bekannt als Ludwigsluster Carton. Viele der goldfarbenen Ornamente an den Türen oder auch diese Figur in der runden Nische…
…sind aus Pappmaché. Vielleicht auch eine Lösung für den mit begrenzter Zuladung ringenden Wohnmobilisten, um trotzdem noch Stuckverzierungen im Alkoven anzubringen?
Vor dem Schloss steht einer der Mecklenburger Herzöge in Bronze.
Die kleine Canon G12 schlägt sich wacker bei schlechten Lichtverhältnissen. Es war schon deutlich dunkler, als dieses Bild vermuten lässt.
Die Abrissparty war inzwischen auch in vollem Gange…
…und so habe ich mich dort noch mit einem Becher Glühwein aufgewärmt. Von der Glühweinverkäuferin habe ich erfahren, dass hier eine katholische Privatschule gebaut werden soll. Den Glühwein hat man mit Strom vom Stellplatz zum Glühen gebracht.
Infos Stellplatz Ludwigslust
Adresse: Friedrich-Naumann-Allee, 19288 Ludwigslust
GPS Koordinaten: N53° 19,655′ E11° 29,435′
Kosten: 7 Euro pro Nacht und Mobil, laut der Schweizer Womo-Nomaden
V+E: 1€ für 100 Liter Frischwasser, Entsorgung frei
Strom: 1€ für 2,5kWh
Bemerkungen: Strom und Frischwasser gibt es gegen Wertmarken, die man an verschiedenen Stellen im Ort kaufen kann. Die Adressen sind angegeben, unter anderem der Gartenmarkt, dessen Gewächshäuser auf dem dritten Bild zu sehen sind.
Auf der Stellplatzkarte ansehen
Gruß
Henning
Anmerkung… Stand 2017 fläche liegt immer noch brach, schule immer noch nicht gebaut…
Aha, interessant, reichen wohl die Euros doch nicht. Oder die Abrissparty war zu heftig.