Gefahren: 0km
Samstag Sonnig, Sonntag Regen, Montag Sonnig
Hallo zusammen,
dass es hier einiges zu belaufen gibt, hatte ich ja schon angedeutet. Am Samstag sollte es losgehen, bewaffnet mit Proviant und einer kleinen Wanderkarte, die ich im Hotel Heidsmühle bekommen habe. Aber irgendwie wollte das nicht klappen. Trotz Karte war ich mir nie richtig im Klaren darüber, wo ich denn nun eigentlich bin und stand am Ende des Weges an einer Landstraße und alle Wegweiser wiesen nur zurück. Also bin ich wieder umgedreht und habe getan, was ich vor dem Loslaufen hätte tun müssen, nämlich alle Schilder hier genau studieren. So habe ich dann auch Beginn und Ende des geplanten Rundwegs gefunden.
Also auf ein Neues am Sonntag. Da hat es nur dummerweise geregnet. So war der Sonntag ein ausgesprochen fauler Tag. Aber immerhin habe ich weitere Musik der MP3-Sammlung hinzugefügt. Weil ich auf desem Platz nicht wirklich etwas vermisse, ausser einer Entsorgungsmöglichkeit und ich auch noch genug Wasser habe, wurde die Wanderung eben auf Montag verschoben.
Aber jetzt endlich. Es ging zunächst entlang der Kleinen Kyll.
Am Wegesrand immer wieder, nein keine wilden Orchideen, sondern das drüsige oder indische Springkraut. Ich gelobe, fürderhin keine Pflanzen mehr bestimmen zu wollen.
Bei der „Germanenbrücke“…
…dann ein erstes Highlight, ein Wasserfall.
Naja, das fällt nicht wirklich tief. Aber eine Tafel klärte mich auf, dass hier in der vulkanischen Zeit eine Barriere aus Basalt den Lauf der Kleinen Kyll aufgestaut hat. Die ist irgendwann über die Barriere drübergeflossen und hat damals einen Wasserfall von vermutlich 20 bis 30 Metern Höhe gebildet. Erosion hat dann im Laufe der Zeit die Basaltbarriere bis auf diesen kümmerlichen Rest abgetragen.
Hier sind auch noch einige der Balsaltsäulen am Wegesrand zu erkennen.
Weiter ging es recht steil und unwegsam durch die Wolfsschlucht.
Ein Zufluß der kleinen Kyll sucht sich hier seinen Weg zwischen bemoosten Basaltblöcken hindurch.
Nachdem ich die Wolfsschlucht etwas kurzatmig verlassen hatte, war Zeit für eine Pause.
Danach kam ich bald in offenes Gelände, weiter zum Aussichtsturm auf dem Mosenberg.
Den konnte ich zunächst nicht finden, doch die Aussicht war auch ohne Turm nicht schlecht.
Doch nach etwas Herumsuchen im Wald tauchte er dann neben dem Weg auf.
Wenn man den Turm auch so klein macht, kann man ihn ja nicht finden. Der überragt kaum die umstehenden Bäume.
Aber von oben ist Manderscheid zu sehen…
…und Bettenfeld.
Ein Stück weiter in Richtung Windsborner Maar war dann wieder eine Bank mit Aussicht.
Am Windsborner Maar zwängte sich der Weg zwischen den Resten der Kraterwand hindurch.
Und da lag es vor mir, mein erstes Eifelmaar.
Oben auf dem Felsen habe ich in der Sonne gesessen und mein Leberwurstbrot verspeist. Ein paar Meter weiter hätte ich das auf dieser Bank tun können.
Der Weg ging hinab zum Maar und das wollte ich wenigstens einmal umrunden, davon ein paar Eindrücke.
Das Windsborner Maar wird nur aus Niederschlägen gespeist, es hat auch keinen Abfluss. Blätter, die hineinfallen oder anderes organisches Material zersetzt sich und verbraucht dabei den Sauerstoff, weshalb sich Fische hier nicht wohl fühlen. Dafür soll es Libellen geben, die ich aber nicht gesehen habe.
Weiter ging es außen um den Krater herum, wieder mit Aussicht.
Die Vertiefung in der Bildmitte ist vermutlich das Hinkelsmaar, ein bereits verlandeter Kratersee. Das Windsborner Maar wird auch irgendwann verlandet sein.
Auf der oben bereits erwähnten Bank mit Aussicht aß ich mein letztes Stück Proviant. Aber ich war nicht wirklich auf dem richtigen Weg. Hier stand auch ein Schild in Richtung Heidsmühle, aber nach ein paar unbeschilderten Kreuzungen im Wald war nur noch die Wolfsschlucht ausgeschildert und das wäre ein sehr weiter Rückweg geworden.
Also bin ich wieder umgedreht und habe den richtigen Weg durch das Johannistal gefunden.
Nur Wohnmobilfahrer können nachempfinden, wie sehr man sich freut, ein solch unhandliches Riesenauto wiederzusehen.
In der warmen Stube gab es dann noch dies zur Stärkung.
Gruß
Henning
Hallo Henning,
na diese Stärkung hast Du Dir redlich verdient. Eine schöne Wanderung und tolle Bilder, danke!
Was Du wilde Orchideen nennst ist ein böses Unkraut das unsere einheimischen Pflanzen verdrängt, das drüsige Springkraut http://de.wikipedia.org/wiki/Dr%C3%BCsiges_Springkraut