Hallo zusammen,
im letzten Beitrag habt ihr sozusagen das touristische Pflichtprogramm erledigt. Jetzt gehen wir noch etwas auf Entdeckungsreise.
Aber zuvor eine Grundregel für den Lübeckspaziergang, um sich nicht zu verlaufen: Die Altstadt ist eine Insel. Wenn ihr immer am Wasser entlanglauft, ohne dieses zu überqueren, kommt ihr irgendwann wieder ans Holstentor und von da findet ihr auch wieder zum WoMo auf dem Stellplatz oder zum Bus der Linie 2, der euch zum Campingplatz Schönböcken bringt.
Die Altstadtinsel ist von Nord nach Süd etwa zwei Kilometer lang und von Ost nach West etwa einen Kilometer breit. Die Stadt wurde auf dem zuvor slawisch besiedelten Hügel Buko erbaut. Der ist sagenhafte 16 Meter hoch und die Marienkirche steht auf dem Gipfel.
Von da aus gehe ich zur Königsstraße, welche als Hauptachse, zusammen mit der Mühlenstraße, die Stadt von Nord nach Süd durchzieht.
Bald komme ich an der Katharinenkirche vorbei.
Diese hat als ehemalige Klosterkirche keinen „richtigen“ Turm, sondern nur einen kleinen Dachreiter. In der Fassade stehen Figuren von Ernst Barlach.
Ein Stück weiter befindet sich das Kunstmuseum Behnhaus/Drägerhaus mit schönem Dachschmuck.
Wieder ein paar Schritte weiter kommt links die Jakobikirche in Sicht.
Diese ist die Kirche der Seefahrer.
In einer Seitenkapelle liegt das Rettungsboot Nummer 2 der Viermastbark Pamir, die 1957 mit 86 Mann an Bord im Atlantik gesunken ist. Nur sechs Männer überlebten das Unglück. Einer davon trieb 72 Stunden in diesem Rettungsboot über den Ozean.
Die Pamir war ein Schwesterschiff der Passat, die heute in Travemünde besichtigt werden kann.
Gegenüber der Jakobikirche befindet sich die Schiffergesellschaft, eines der ältesten Gasthäuser der Stadt. Hier kann man auf Bänken aus Schiffsplanken in sehr uriger Atmosphäre gut essen.
Am anderen Ende der Jakobikirche und den „Koberg“ genannten Platz beherrschend, das Heiligen-Geist-Hospital.
Dies ist eine der ältesten noch bestehenden Sozialeinrichtungen der Welt. Gegündet als Spital war es noch bis 1970 ein Altenheim. Hier findet in der Adventszeit ein Kunsthandwerkermarkt statt.
Sehenswert sind die 1820 in der großen Halle eingebauten „Kabäuschen“, holzerne Buden von je vier Quadratmetern, in denen die Altenheimbewohner noch bis 1970 wohnten.
Ich folge der „Großen Burgstraße“ bis zum Burgtor am nördlichen Ende der Stadt.
Hier war bis zum Bau des Elbe-Lübeck-Kanals Anfang des 20. Jahrhunderts der einzige Landzugang in die Stadt und der mußte natürlich mit einer Burg gesichert werden. Davon ist aber heute nichts mehr zu sehen.
Vor dem Burgtor halte ich mich rechts und will jetzt durch kleine Gassen zum Dom im Süden laufen.
In diesen Teil der Altstadtinsel verirren sich nicht so viele Touristen, hier sind die Einheimischen unter sich. Immer wieder sind die markanten Gebäude über den Dächern zu sehen, so wie hier das Burgtor.
Am Anfang der Straße „Langer Lohberg“ steht dieses Fachwerkhaus.
Die „Gerberstraße“ wird überragt vom Turm der Jakobikirche.
Im „Weiten Lohberg“ ist es schon fast wie auf dem Dorf.
Die Katharinenkirche von hinten mit ihrem Dachreiter.
Die Häuser sind bunt und giebelig…
…meist aus Backstein gebaut…
…und mitunter so schmal wie ein Handtuch.
Der Turm der Aegidienkirche, der kleinste der „Sieben Türme“.
Der Dom kommt in Sicht, bald ist es geschafft.
An der „Musterbahn“ steht dieses Haus mit schmucker Terrakottafassade.
Der Dom, neben der Marienkirche zweitgrößte Kirche der Stadt.
Ein Dom ist ja bekanntlich die Bischoffskirche und sollte das größte Gotteshaus der Stadt sein. Aber in Lübeck hatte der Bischoff die Rechnung ohne die Bürger und Kaufleute gemacht. Die waren reich und mächtig genug, um sich mit der Marienkirche ein viel größeres Bauwerk hinzustellen, als es sich der Bischoff je leisten konnte.
Durch die Hartengrube gehe ich hinunter zur Obertrave.
In vielen Häusern sind kleine Durchlässe zu sehen, wie dieser. Was es damit auf sich hat, erzähle ich euch im dritten Teil.
Aber noch bin ich nicht am Ende meines Rundgangs angekommen. Doch Petrikirchturm und die Türme der Marienkirche sind wieder zu sehen.
Hier an der Obertrave finden sich viele Cafés und Restaurants mit Blick aufs Wasser.
Die Salzspeicher stehen neben dem Holstentor. Hier lagerte man früher das Salz, welches über die „Alte Salzstraße“ (heute zum großen Teil die B207) aus Lüneburg herangeschafft wurde.
Die Runde schließt sich damit, es bleibt aber noch, durch diese kleinen Durchlässe zu spicken und zu sehen, was dahinter ist.
Gruß
Henning
Pingback (Kurzfassung): leben-unterwegs.com | Weiter durch Lübeck
Hallo Henning,
schön das Du wieder ein Netz hast.
So können wir mit Deiner Hilfe Lübeck erleben.
Viel Freude noch
Helmut W