Hallo zusammen,
anders als Jack Londons Helden hatten wir natürlich ein Ticket.
Das kostet 18 Euro, gilt drei Tage und man kann damit fast alles befahren, außer der Brockenbahn.
Auch mussten wir nicht auf den Puffern von Güterwagen hocken, wir konnten gemütlich auf gepolsterten Sitzen die Fahrt genießen. Schöner war es aber auf der offenen Plattform, möglichst direkt hinter der Lok.
Dabei ein blütenweißes T-Shirt zu tragen, ist allerdings keine gute Idee…
Wie schon erwähnt, bei der Harzer Schmalspurbahn gibt es Dampfbetrieb zum Anfassen. Man kann zusehen, wie die Lok in Alexisbad Wasser nachtankt…
…oder wie der Lokführer bei einem Zwischenhalt die Lager ölt:
Im Streckennetz der Harzer Schmalspurbahn (HSB)…
…waren wir vorwiegend auf der Selketalbahn unterwegs. Die verläuft von Quedlinburg bis Eisfelder Talmühle, vorbei an Gernrode, Alexisbad und Stiege.
Wenn wir gerade nichts anderes zu tun hatten, haben wir eine schnelle Dampfrunde gedreht: Von Gernrode nach Alexisbad, dort beim schon erwähnten Wasserfassen zusehen und beim Umsetzen:
Zwischen Mägdesprung…
…und Gernrode muss die Bahn über den Ramberg klettern. Dort befindet sich zwischen Mägdesprung und Sternhaus Ramberg das mit einem Neigungsverhältnis von 1:25 steilste Stück der Selketalbahn. Die Brockenbahn führt zwar höher hinauf, ist aber weniger steil.
Auf der Straße wären das lächerliche 4% Steigung. Aber bei der Eisenbahn geht es im Reibungsbetrieb nicht steiler, sonst bräuchte man Zahnstangen und eine Zahnradbahn
Hier kann man die Dampfloks bei Schwerstarbeit erleben, davon dieses Video:
Am letzten Gültigkeitstag haben wir unser Ticket voll ausgereizt:
Mit der Dampfbahn nach Quedlinburg, dort umsteigen in den Harz-Elbe-Express nach Halberstadt, mit der Regionalbahn weiter bis Wernigerode. Von dort geht es auf der Harzquerbahn bis Ilfeld, kurz vor Nordhausen, wo wir im bewirtschafteten Bahnhof zum Mittag essen.
Ab Eisfelder Talmühle werden wir von dieser umweltzonentauglichen Dampflok…
… weiter befördert. Zwischen Birkenmoor und Stiege…
…ist das längste gerade Stück der Strecke. Hier unternahm Max Valier 1928 Versuchsfahrten mit einem Raketengetriebenen Schienenfahrzeug und erreichte damit Geschwindigkeiten von über 250km/h. Beim dritten Versuch hob es das Gefährt allerdings aus den Schienen und es wurde zerstört.
Wir fahren weiter über die Hochflächen des Harzes bei Stiege…
…und sind abends wieder im Bahnhof Gernrode.
Im hinteren Teil des Bahnhofs befindet sich die Bekohlung für die Loks…
…und dahinter sind weitere Fahrzeuge abgestellt, die hier vom Zahn der Zeit langsam aufgefressen werden, wie dieser Schneepflug.
Akustisch untermalt wird unser Erkundungsgang vom Quietschen der im Wind schaukelnden Lampe oben am Portalkran.
Fast wie auf dem Bahnhof einer Geisterstadt.
Gruß
Henning
Das hat irgend wie so etwas zeitverlorenes. Ich bin auch sehr oft im Hotel Harz urlaub machen.
Hi, echt tolle Fotos und den Artikel fande ich sehr gut. Solche Bilder sieht man meist gar nicht, dass finde ich schade. Ich mag solche Bilder wo sich die Natur ihr stückchen zurück erobert. Das hat irgend wie so etwas zeitverlorenes. Ich bin auch sehr oft im Hotel Harz urlaub machen. Weil die Landschaft einfach so Wunderschön dort ist. Ich hoffe das bleichbt noch eine Zeit so. MfG. Maike