Hallo zusammen,
als Bewohner Bayerns, wenn auch zugereister, verbringe ich natürlich jeden meiner Tage im Freistaat, wenn ich nicht im preußischen Ausland bin. Gemeint ist hier dieser Freistaat eher kommerzieller Natur bei Sulzemoos. Weil mir der viel gepriesene Obelink in Holland doch etwas zu weit weg ist, muss es erst mal dieser Laden sein. Geplant ist folgendes:
- Einen Schlauch besorgen, der auch die Entsorgung ohne Bodeneinlass erlaubt
- Klett- und Flauschband
- Eine zweite Kassette für die Toilette
- Eventuell eine Kabeltrommel
- Auffahrkeile mit einer größeren Standfläche, die vielleicht nicht so tief einsinken
- Kleinzeug und mich inspirieren lassen
- Entsorgen
Klett- und Flauschband ist schnell besorgt. Bei dem Schlauch zum Entsorgen wird es schon schwieriger. Ich habe auf dem Parkplatz nach gemessen: Der Abwasserauslass hat einen Aussenduchmesser von 50 mm, aber der dickste vorhandene Schlauch ist 40 mm. Der Verkäufer schickt mich schließlich zur Werkstatt, vielleicht hätte man dort eine Lösung. Hier kann man aber auch erst zu einer Lösung raten, wenn man das Auto sieht. Ich stelle also den Concorde genau vor die Bürotür und der gute Mann kriecht kurz drunter, verschwindet dann im Lager und kommt mit einer Bajonett-Schlauchkupplung aus Kunststoff zurück. Dazu gibt es drei Meter von dem 40 mm Schlauch.
Ich nehme die hiesige Entsorgungsstation in Augenschein, eine Holiday Clean. Leider hat man den vom Hersteller empfohlenen Bodeneinlass nicht daneben gebaut, so muss mein Entsorgungsschlauch möglichst heute noch fertig werden, damit ich das Wasser aus dem Auto bekomme.
Ich krieche unters Auto und prüfe meine Möglichkeiten: An dem Schlauch ist eine Schlauchschelle. Die sieht festgerostet aus und hält einen Stopfen fest, den man in die Öffnung stecken könnte. Das eine Teil der Bajonettkupplung würde passen, wenn die rostige Schlauchschelle nicht wäre. Das andere passt saugend in den 40 mm Schlauch. In der Werkstatt meinte der auch was von Silikon zum Abdichten. Ich brauche also Rostlöser und Silikon. Die Stichworte „Caramba“ und „Silikon“ vor mich hin murmelnd gehe ich in den Laden. Mit WD 40 und Dekaline komme ich wieder heraus.
Bei den Rumtreibern in Lüdelsen habe ich gelernt, was Dekaline für ein Wundermittel ist. Das zu haben, kann schon mal nicht schaden.
Draußen am Auto sprühe ich die widerspenstige Schlauchschelle mit WD40 ein und befestige das eine Teil von der Bajonettkupplung an meinem Schlauch. Passende Schlauchschellen hatte ich beim letzten Baumarktbesuch schon gekauft. Während ich an der offenen Garagentür stehe, fährt jemand vorbei und spritzt mir schön Schneematsch an die Beine. Vielen Dank dafür!
Ich krieche wieder unters Auto und, Oh Wunder, die rostige Schlauchschelle gibt überraschend schnell auf. Ich fühle mich schon wie der Sieger des Tages. Jetzt eine neue Schlauchschelle und das andere Teil der Schlauchkupplung. Aber das will nicht weit genug in den Schlauch rutschen. Dort wo die alte Schlauchschelle saß, ist der Schlauch immer noch verengt. Ich versuche es mit Spülmittel, aber da ist nichts zu machen. So kurz vor dem Ziel und es geht nicht weiter. Hier muss mir jemand helfen. Wozu stehe ich denn vor dem größten Campingladen der Region mit angeschlossener Werkstatt?
Ich fahre wieder zurück zum Servicebereich und schildere mein Problem. Wer aber jetzt glaubt, dass für diese kleine Aktion ein Monteur kurz raus kommt, der hat sich geschnitten. Da muss ein Auftrag geschrieben werden, der Bürohengst wiehert was von 110 Euro Stundensatz und erklärt mir dann feierlich, dass ich um 16 Uhr einen Werkstatttermin habe. Dafür wurden bereits mindestens drei Zettel bedruckt und ein Vorgang im Computer angestoßen.
Jetzt ist es 14 Uhr, bis zu meinem Termin habe ich noch zwei Stunden. Ich habe Hunger, verziehe mich ins Auto und setze eine Portion Raschelfutter auf. Nach ein paar Minuten ist es sehr still im Auto, zu still für einen brennenden Gaskocher. Richtig, der brennt auch nicht mehr, das Gas ist mal wieder alle, beide Flaschen. Die Duomatic ist ja auch noch eine Baustelle. Aber jetzt steht da dieser Topf auf dem Herd mit dem gerade in Wasser aufgelösten Raschelfutter. Wohin damit? Ich decke ihn erst mal zu, stelle ihn ins Waschbecken und klappe das auch zu. Wenn es ein Malheur gibt, hält sich der Schaden so in Grenzen.
Im Freistaat-Imbiss gibt es eine Currywurst mit Pommes und Cola zur Entfrustung. Danach frage ich nach den Preisen für eine Gasflaschenfüllung: 24,95€. In der Hoffnung auf den heimischen Allguth lehne ich ab und streune noch eine Weile durch den Laden, denn es ist noch lange nicht 16 Uhr. Ich sehe einen putzigen Gasgrill:
Der ist zusammengelegt sehr klein. Da könnte ich mir das mit dem Grillen auch für mich vorstellen. Der Preis ist allerdings auch heftig.
Auch eine Kabeltrommel könnte ich mir mal anschaffen. Jeder anständige Camper hat eine, nur ich fummel immer noch mit 25 Metern widerspenstigem Kabel herum. Sowas hier zum Beispiel:
Die kostet nur fast 100 Euro. Für etwas weniger Geld sind sogar noch fünf Meter Kabel mehr drauf, dafür ist es Schwarz. Ich bekomme auch Ersatzbirnchen für meine diversen Begrenzungsleuchten. Breitere Auffahrkeile für 2 Tonnen pro Rad finde ich auch und eine Sturmsicherung für die Markise. Als gänzlich unerfahrener Markisenbenutzer will ich ja bei der Premiere auf alles vorbereitet sein. Obendrauf gibt es noch eine Doppelwasserwaage mit zwei Libellen für die Längs- und Querneigung.
Ich schiebe meine Beute mit dem Einkaufsrollator zurück zum Auto. Das Chaos in der Heckgarage hat sich in den letzten Stunden eher vergrößert. Dem werden jetzt noch ein paar Pakete hinzugefügt.
Mit etwas Dekaline klebe ich die kleine Wasserwaage hinter dem Fahrersitz auf den Boden und dann ist es auch schon Zeit für meinen Werkstatttermin.
Ich stelle das Auto genau vor die Tür, soll noch einen Wisch unterschreiben und darf dann in einem bodenlos tiefen Sofa Platz nehmen. Zum Glück kann ich das Auto von hier sehen, denn bald liegt jemand hinter der Vorderachse. Ich gehe raus und sage dem guten Mann, dass er dort nicht finden wird, was er sucht.
„Chef hat gesagt, auf linke Seite…“ grinst er mich an und hat dann mit einem Heißuftföhn sehr schnell das Teil in den richtigen Schlauch hineinbekommen. Ich inspiziere die Arbeit nochmal und er trollt sich wieder in die warme Werkstatt.
Als es ans Bezahlen geht, guckt der Bürohengst lange und angestrengt auf seinen Bildschirm, tippt und klickt eine Weile herum und sagt dann, vielleicht von der eigenen Bürokratie leicht angenervt: „Machen wir 25 Euro glatt.“
Nicht schön, aber ich will wegen Frostgefahr heute noch entsorgen. Wer unter Druck steht, der muss zahlen.
Auf einem Parkplatz pumpe ich über 100 Liter Frischwasser durch die Waschbecken von Bad und Küche in den Abwassertank. Dessen Anzeige hört tatsächlich bei 150 Litern auf. Meine neue Schlauchkupplung passt und funktioniert wunderbar, so dass ich ohne zu kleckern entsorgen kann.
Nach einer Weile ist auch das Restwasser aus den diversen anderen Ventilen abgelaufen.
Beim Unterschleißheimer Allguth sind die Gasflaschen sogar gut einen Euro teurer, als im Freistaat. Na toll, aber ohne Gas ist es auch schlecht. Schreibt doch die Flaschenpreise auch mal draußen an, so wie die Spritpreise. Diesel kostet hier übrigens 1,369, da fülle ich den Tank doch gleich wieder auf und komme nach 266 km und 34,54 Litern auf einen Verbrauch von knapp 13 Litern.
Von meiner obigen Liste habe ich alle Punkte abgehakt, bis auf die zweite Kassette. Die soll hier über 140 Euro kosten, online beim Obelink knapp unter 100. Das kalte Raschelfutter habe ich mit ins Steinhaus genommen und dort gekocht und aufgegessen.
Gruß
Henning
Hallo,
wenn das mit dem Grill noch Zeit hat, schau Dir bei Deinem nächsten Besuch meinen an.
Hat mir ein Nachbar mit Kleingarten geschenkt und ich habe mich nach einmal Nutzung dagegen entschieden – und bleibe doch lieber bei der Kohle.
Würde ich Dir so vermachen – naja kannst das Bier bei La Torre bezahlen und mich hinkutschieren 😉
Dirk
Klingt gut, so machen wir das. Aber das Auto ist jetzt 2m länger. Ob das noch auf den kleinen Parkplatz vom letzten Mal passt?
Vom Feeling her wäre mir Kohle auch lieber. Ist unterwegs nur so irre umständlich: Erstmal der Dreck, wohin mit der abgebrannten Kohle usw. Dann darfst du es wahrscheinlich nicht, wegen Brandgefahr oder weil es den anderen zu sehr raucht oder stinkt. Unsere Lachsgrill-Aktion in Norwegen war eine von vielleicht fünf Gelegenheiten in 20 Jahren, bei der ich tatsächlich gegrillt habe. Und du erinnerst dich vielleicht, was das für ein Akt war. Überhaupt, bis diese blöden Holzkohle-Eierbriketts mal endlich glühen wollten…
Wie klein macht sich denn dein Grill? Der aus dem Laden ist zusammengefaltet nicht größer als ein großes, dickes Buch. Das gefällt mir daran, der passt noch irgendwo mit rein.
Hi,
naja – ist schon so groß wie ein Aktenkoffer. Also mit der von Dir genannten Größe kann ich nicht mithalten.
Grüßle,
Dirk
Selber Hi 😉
Das sind die Maße von dem Mini-Trekki-Grill: Koffergröße ca. 26 x 20 x 7 cm
Also etwa DIN A4, könnte auch Aktenkoffergröße sein. Bei dem Preisunterschied kommt es mir nicht auf den letzten Zentimeter an.
Wie gesagt, es eilt nicht. Auf dein Angebot komme ich zurück.
Einen Gas-Aussenanschluss brauche ich dann auch. Oder immer Flasche raus und rein wuchten.
Gruß
Henning
so – habe jetzt mal nachgemessen. Ca. 60 * 30 * 12. Also doch um einiges größer als die von Dir angegebenen Maße. 🙂
Moin moin Henning,
der kleine Grill, ist doch der Kramer Trekki Koffergrill ?
Wenn ja ist er super eine bekannte von mir hat den und ist euserst zufrieden damit!
Sie hat sich noch einen Schlauch für den Gasaussenanschluss geholt an dem sie ihn auch betreibt.
allerdings solltest du Dir noch irgend etwas Hitzefestes und nicht wärme leitendes besorgen das du unter den Grill legen kannst, den der Grill hat keine Beine zum stellen so das du ihn auf den Boden usw. stellen must oder aber mit einem Hitzeschutz auf den Tisch, was dann den Vorteil hat das du nicht ständig aufstehen muss um nach deinem Futter zuschauen.
Was auch noch ein Riesen Vorteil des Trekki ist man kann in problemlos im Womo Spülbecken sauber machen da er ja recht klein ist.
Ach ja das ist auch der Grill den ich im Forum Isa vorgeschlagen habe.
Was das Thema Kabeltrommel betrifft, würde ich mir keine neue kaufen, sondern hole Dir eine Leertrommel gibt es so um 10-20 € und mache dein vorhandenes Kabel dran.
Was dann auch den Vorteil hat, wenn du mal im Winter mit der Alde auf höchster Stufe mit Strom Heizt dir nicht ständig die Sicherung der Kabeltrommel rausfliegt, was zwar nicht passieren dürfte da sie ja bis 3500 Watt zugelassen sind und das braucht die Alde auf höchster Stufe nicht, aber trotzdem ständig passiert mit den fertigen Kabeltrommeln, ich habe es jetzt den ganzen Winter so gemacht bei Regen Schnee und einer saumässigen Kälte und alles war immer bestens.
Bernd
Hallo Bernd,
der Grill sieht brauchbar aus für eine Person, eventuell auch für zwei. Hitzeschutz drunter ist klar, sonst fackelt mein Rolltisch ab.
Einen Gasanschluss hab ich aber auch noch nicht. Grill wäre nicht sooo wichtig, aber da habe ich einen gesehen, der mir gefallen könnte.
Kabeltrommel: Ist jetzt passiert, die neue hat 25m, CEE an beiden Enden und 3x 2,5mm². Wenn die Sicherung der Kabeltrommel dauernd kommt, dann wird man sie wohl abrollen müssen…