Hallo zusammen,
heute habe ich einen Gastbeitrag von einem befreundeten Schweizer Blog für Euch. Rolf Järmann stellt darin sein Heimatland mit ein paar ausgewählten Zielen und schönen Bildern vor. Bühne frei für Rolf:
Ich weiss, die Schweiz ist sehr teuer und erst noch kein wohnmobilfreundliches Land, warum also sollte ich ein paar Deutsche überzeugen, unser Land zu besuchen? Es gibt sie halt doch, die schönen und günstigen Ecken der Schweiz!
Zum Beispiel die Schynigen Platte, Ausflugsberg bei Interlaken. Mit dem Wohnmobil zum Bahnhof in Wilderswil und nicht abschrecken lassen von der Womoparkverbotstafel. Die ist dort, weil die Schranke zu kurz öffnet und so schon einige Womos zertrümmert hat. Am Bahnschalter fragen, die netten Leute dort lassen dann die Schranke extra lange offen und man kann problemlos parkieren (das ist schon richtig so, den parken sagt man nur in Deutschland). Mit der Zahnradbahn zum Gipfel und dort einen einmaligen Ausblick auf Eiger, Mönch und Jungfrau geniessen. Das Gipfelrestaurant ist für Schweizer Verhältnisse günstig.
Oder zum Stellplatz in Huttwil (gratis inkl. Strom), zum Übernachten ruhig und perfekt. Danach eine Fahrt durch das Emmental über Willisau (Stellplatz beim Feuerwehrdepot) Wollhusen, Entlebuch, Langnau nach Burgdorf. Auf dieser Strecke ist die Schweiz am urchigsten, Schwingen und Hornussen als Volkssport, Emmentaler Bauernhäuser und eine Urgemütlichkeit.
Oder in Fiesch mit der Luftseilbahn aufs Eggishorn. Aussicht auf den grössten Gletscher Europas, das muss man einfach gesehen haben. Die Fahrt von Grindelwald auf die Jungfrau können sich auch die Schweizer nicht mehr leisten bei gleicher Aussicht…
Auslassen sollte man unbedingt die Autobahn zwischen Zürich und Bern, die bringt einem zum Verzweifeln, auch das Tessin im Sommer ist von Touristen überlaufen. Dann doch lieber zum kleinen Campingplatz in Madulain im Engadin, auf 1700m liegt das Tal und rundherum nur Berge und schönes Wetter.
Aber immer und überall höflich sein, ein freundliches „guten Tag“ mit deutschem Akzent ist um ein vielfaches besser, als nichts zu sagen. Im Restaurant höflich fragen, ob man ein Bier bekomme und nicht „ich bekomme ein Bier.“ Ein riesen Unterschied, wie man danach behandelt wird, entweder als freundlicher Tourist oder als hochnäsiger Deutscher. Und wenn man sich anschliessen beliebt machen will, einfach etwas Schlechtes über die EU sagen und schon hat man Schweizer Freunde.
Autor: Rolf Järmann ist mit seiner Frau Anita ein eingefleischter Wohnmobil-Fahrer. Früher war er Spitzensportler mit eigenem Blog in den Anfängen des Internets (1995- 1999), heute schreibt er in seinem womoblog.ch
Sehr guter und informativer Beitrag! Danke! Ich musste lachen bei der Bemerkung über die EU!